Mit Mädchen sich vertragen
mit Männern rumgeschlagen
und mehr Kredit als Geld
so kommt man durch die Welt

Mit vielem läßt sich schmausen,
mit wenig läßt sich hausen;
daß wenig vieles sei
schafft nur die Lust herbei.

Will sie sich nicht bequemen,
so müßt ihrs eben nehmen.
Will einer nicht vom Ort,
so jagt ihn grade fort.

Laßt alle nur mißgönnen,
was sie nicht nehmen können,
und seid von Herzen froh;
das ist das A und O.

So fahret fort zu dichten,
euch nach der Welt zu richten.
Bedenkt in Wohl und Weh
dies goldne A B C

Text: Goethe (1788) –
Musik: Joh. Frdr. Reichardt ()
In Liederbuch der Bundeswehr (1962) nur die erste Strophe, als Kanon von Christian Lahusen

Aus dem Singspiel Claudine von Villa Bella – zuerst in Weimar 1789 in der Komposition Joh. Frdr. Reichardts aufgeführt. Die erste Strophe „Mit Mädeln sich vertragen“ steht schon in der ersten Fassung von 1775 , der neue Text erschien 1788.

Abweichungen im Text

Die Fassung von 1775:

Mit Mädeln sich vertragen,
Mit Männern rumgeschlagen,
Und mehr Credit als Geld;
So kommt man durch die Welt.
Ein Lied, am Abend warm gesungen,
Hat mir schon manches Herz errungen;
Und steht der Neider an der Wand,
Hervor den Degen in der Hand;
‚Raus, feurig, frisch,
Den Flederwisch!
Kling! Kling! Klang! Klang!
Dik! Dik! Dak! Dak!
Krik! Krak!
Mit Mädeln sich vertragen,
Mit Männern ‚rumgeschlagen,
Und mehr Credit als Geld;
So kommt man durch die Welt.

in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885)