Liedergeschichte: O Tannenbaum

Zur Geschichte von "O Tannenbaum": Parodien, Versionen und Variationen.

Das heute nahezu auf der ganzen Welt bekannte Weihnachtslied „O Tannenbaum“ war mit einem völlig anderen Text ursprünglich ein studentisches Sauflied, was man ihm in manchen Parodien und Interpretationen auch noch anmerkt: Grüß Gott dir Bruder Straubinger“ und weiter „Das Bier ist gut geraten“.  Erst als die Sitte, den Tannenbaum als Weihnachtsbaum zu schmücken sich  gegen Ende des 18. Jahrhunderts  in ganz Deutschland verbreitete, konnte die Melodie umgedichtet und als Weihnachtslied populär werden.

Die Melodie von „O Tannenbaum“ wurde vermutlich über deutsche Auswanderer die Hymne vier amerikanischer Bundesstaaten und außerdem ein sozialistisches Lied, das heute noch auf den Parteitagen der englischen und irischen Labourparty gesungen wird. „The peoples flag is deepest red (The scarlett Banner)“. Als solches politisches Lied stand es auch als Nr.1 im Liederbuch der Wobbles, der „Industrial Workers of the World“ und wurde beim „Bread & Roses„-Arbeitskampf  1912 in Larence, Massachussets gesungen.

Vom Text her aber ist „O Tannenbaum“ zuerst eine Liebesklage gewesen, dann erst ein Weihnachtslied, geschrieben von einem Herrn Eskuche, der auch „Alle meine Entchen“ textete.

Meum est propositum ad tabernam ire ubi sonant tympana, ubi sonant lyrae Nullum decet vacuum tabernam transire nisi prius debeat scyphum deglutire Poculis accenditur animi lucerna cor imbutum nectare volat ad superna Mihi sapit dulcius vinum de taberna uam, quod aqua miscuit praesulis pincerna Unicuique proprium dat natura munus ego numquam potui scribere ieiunus, me ... Weiterlesen ... ...

Ich will einst, bei Ja und Nein Vor dem Zapfen sterben Alles, meinen Wein nur nicht Lass ich frohen Erben Nach der letzten Ölung soll Hefen noch mich färben Dann zertrümmre mein Pokal In zehntausend Scherben Jedermann hat von Natur Seine sondre Weise Mir gelinget jedes Werk Nur nach Trank und Speise Speis‘ und Trank ... Weiterlesen ... ...

Lauriger Horatius Quam dixisti verum Fugit Euro citius Tempus edax rerum Ubi sunt, oh pocula dulciora melle Rixae, pax, et oscula rubentis puellae? Crescit uva molliter Et puella crescit Sed poeta turpiter sitiens canescit Quid iuvat aeternitas nominis amare nis terrae filias licet et potare Text und Musik: Verfasser unbekannt in Deutscher Liederhort III (1894, ... Weiterlesen ... ...

Gott grüß dir, Bruder Straubinger freut mich, daß ich dir sehe Es ist dir wohl nicht unbekannt daß ich aus Halle gehe Der Meister und Frau Meisterin da konnt ich just nicht klagen doch mit die Aquademici konnt ich mir nicht vertragen Jüngst kauft ich auf dem Jahrmarkt mich ein schwarz-rot-golden Bandel; da hängt ich ... Weiterlesen ... ...

O Tannenbaum, o Tannenbaum! du bist ein edler Zweig du grünest uns den Winter die liebe Sommerzeit Wenn andre feine Bäumelein in großer Trauer stehn so grünst du, edler Tannenbaum im Winter, ei, wie schön Warum sollt ich nicht grünen da ich noch grünen kann? ich hab wedr Vater noch Mutter der mich versorgen kann ... Weiterlesen ... ...

O Tannenbaum, o Tannenbaum wie treu sind deine Blätter Du grünst nicht nur zur Sommerzeit nein auch im Winter, wenn es schneit O Tannenbaum, o Tannenbaum wie treu sind deine Blätter O Mägdelein, oMägdelein wie falsch ist dein Gemüte Du schwurst mir Treu in meinem Glück nun arm ich bin, gehst du zurück O Mägdelein, ... Weiterlesen ... ...

Lorbeerheld Horatius Wie du sprachst das Wahre Schneller als der Ostwind muß Hin die Flucht der Jahre Wo ist o! der Becher Weins Mehr als Honig süße Wo des ros’gen Mägdeleins Zank und Fried und Küsse? Schwellend reich die Traube steht Mädchens Busen hebt sich Doch der dürstende Poet Schmählich überlebt sich Ach, es muß ... Weiterlesen ... ...

O Tannenbaum, O Tannenbaum, Wie treu sind deine Blätter. Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, Nein auch im Winter wenn es schneit. O Tannenbaum, O Tannenbaum, Wie grün sind deine Blätter! O Tannenbaum, O Tannenbaum, Du kannst mir sehr gefallen! Wie oft hat nicht zur Winterszeit Ein Baum von dir mich hoch erfreut! O Tannenbaum, O ... Weiterlesen ... ...

Und wer des Lebens Unverstand Mit Wehmut will genießen Der stelle sich an jene Wand Und strample mit den Füßen. Und wer des Lebens Wehmut will  Mit Unverstand genießen Auch der verhalte sich nicht still Er strample mit den Füßen Text und Musik: Verfasser unbekannt in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1699. „Es ist mehr Tatsache als Gewohnheit“) Studentische Humoreske. Mel.: Gott grüß dich, Bruder Straubinger (Nr. 1691) ...

Seht euch nicht um der Fuchs geht rum er ist ein schlaues Tier Er trinkt nicht Bier er trinkt nicht Wein drum heißt er auch das Füchselein Seht euch nicht um der Fuchs geht rum er ist ein schlaues Tier Text: anonym ? Musik: auf die Melodie von O Tannenbaum , eigentlich aber auf ein ... Weiterlesen ... ...

Immergrüne „Julzweige“ hatten die Germanen bereits vor der Christianisierung in ihren Häusern als Symbol des Frühlings auch im Winter aufgehängt.  Für das 16. Jahrhundert gibt es zahlreiche Belege dafür, dass in den Städten bereits Weihnachtsbäume verkauft wurden, so zB. in Strassburg oder im Elsaß.

Zunächst wurden die Bäume ohne Schmuck aufgestellt oder an der Stubendecke aufgehängt. Um 1600 wurden die Bäume in öffentlichen Räumen (einer Herrenstube, dem Rathaus) unter anderem mit Oblaten und Äpfeln geschmückt und bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, stehen gelassen. Dann durften die Kinder die geschmückten Bäume schütteln und das was herab fiel einstecken oder essen. So entstand der Brauch, den Kindern Geschenke unter den Baum zu legen.

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