Liedergeschichte: Das Lied von den freien Gedanken
Zur Geschichte von "Das Lied von den freien Gedanken": Parodien, Versionen und Variationen.
“Die Gedanken sind frei” ist ein bis in unsere Tage hinein populäres politisches Volkslied, es entstand vermutlich kurz vor 1780 in Süddeutschland, es wurde auf fliegenden Blättern verbreitet (siehe Fliegende Blätter). Bei Erk-Böhme III, S. 576 steht: “Allerhand Zusätze bringen die fliegenden Blätter von 1830-1848”.
Wolfgang Steinitz fällt auf, daß einige wichtige Liedersammlungen (u.a. von 1841) das Lied nicht enthalten und vermutet daher ein Verbot des Liedes im Vormärz . Die Strophe “Ich liebe den Wein..” ist laut Steinitz neuer, stand teilweise am Anfang des Liedes.
“Ob dieser neue Anfang eventuell auf das Bemühen von Druckereien fliegender Blätter zurückgeht, das Lied zensurfähig zu machen….” fragt Steinitz (1962). Die zumeist gesungene Fassung wurde 1842 in Leipzig von Hoffmann von Fallersleben aufgezeichnet, Die Melodie wurde erstmals gedruckt in einer Sammlung aus der Schweiz zwischen 1810 und 1820 .
Beleget den Fuß mit Banden und Ketten (1800)
Gedanken sind frei
Die Gedanken sind frei (1810)
Mahnung zur Heimlichkeit der Liebe (1812)
Mahnung zur Heimlichkeit der Liebe
Die Gedanken sind frei (1815)
Die Gedanken sind frei (Bier und Wein) (1830)
Die Gedanken sind frei (7 Strophen) (1830)
Die Gedanken sind frei (1856)
zwei Melodievarianten
Zweite Melodie: Zweite Melodie von „Die Gedanken sind frei“ (1856) Dieses Lied erinnert an eine Stelle aus Freidank: Ez sint gedanke und ougen des herzen jeger tougen. diu bant mac nieman vinden, diu mîne gedanke binden. man vâhet wîp unde man, gedanke niemen gevâhen kan....
Die Getränke sind frei (Trinklied-Parodie) (1950)
"Das Lied von den freien Gedanken" in diesen Liederbüchern
Weitere Varianten in:
Der fröhliche Sänger: eine Auswahl der beliebtesten Lieder; Dritte Sammlung. – Hamburg : Philippeaux, (ca. 1815)