Liebster Schatz ich muß jetzt scheiden
lieber Schatz ich muß aufs Meer
unser Kaiser braucht Matrosen
ringsum droht der Feinde Heer
Ach es fällt mir so schwer
aus der Heimat zu gehn
wenn die Hoffnung nicht wär
auf ein frohes Wiedersehn
Leb wohl lebe wohl
Leb wohl lebe wohl
Lebe wohl auf Wiedersehn

Hörst du die Sirenen rufen
gib mir einen Kuß geschwind
Schau nur wie die Wellen gehen
in dem frischen Morgenwind
ach es fällt mir so schwer….

Draußen lauern rings die Feinde
doch wir fürchten diese nie
Werden schon dazwischenschlagen
England jubelt meist zu früh
ach es fällt mir so schwer….

Laß dein Tüchlein lustig fliegen
wenn am Schiff die Flagge weht
wenn es zum Gefechte geht
Bete, Liebchen, daß wir siegen
doch es fällt mir so schwer….

Text: Verfasser unbekannt, nicht angegeben
Musik: auf die Melodie von „Morgen will mein Schatz verreisen“ , als Angabe in der „Weltkriegs-Liedersammlung“ von 1926 wird der Titel der Melodie als „Morgen muß mein Schatz verreisen“ angegeben, was ein wesentlicher Unterschied ist, oder?
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Morgen müssen wir verreisen“ geht zurück auf ein Lied von Hoffmann von Fallersleben von 1826, das damals aber vermutlich noch auf eine  Melodie von Friedrich Silcher gesungen wurde. Etwa vierzig Jahre später wird ein Lied mit ähnlichem Titel („Morgen will mein Schatz verreisen“), dem bekannten Refrain „Denn es ist ja so schwer aus der Heimat zu gehn / wenn die Hoffnung nicht wär auf ein Wieder-Wiedersehn“ und der bis heute populären Melodie aufgezeichnet. Dieses wird dann als Auswandererlied und vor allem als Soldatenlied während des Deutschen Kaiserreichs und des... weiter lesen