Liederlexikon: Kurrente-Singen

| 1970

Als Maienkönigin bekam die Muttergottes immer eine Krone aufgesetzt. Daher auch das „Kronen heischen“. In der Busendorfer Gegend ( z.B. in Edlingen ) nannte man es “ Maibrot heischen “ , was es wohl ursprünglich auch war. Im Jahre 1918 sagte mir die damals neunzigjährige Witwe Kleckner-Reinhard zu Roth auf die Frage, ob sie keine alten Lieder wisse: „Numme e paar Muttergotteslieder, wu m´r als g´sung hann, wie m´r kronen gang sin“


Das Singen selbst nannte sie Kurrente-Singen , ein Wort, das ich sonst in Lothringen nie gehört habe, das aber mittelalterlicher Herkunft ist, war doch Luther als Schüler ein “ Kurrente-Sänger “ ( Louis Pinck in: Verklingende Weisen , Volkslieder aus Lothringen, Band III, 1933, S. 288)