Jetzt kommt die Zeit daß ich wandern muß (1913)

Start » Abschiedslieder »

Jetzt kommt die Zeit daß ich wandern muß (1913)

„Jetzt kommt die Zeit, daß ich wandern muß
mein Schatz, mein Augentrost!“
„Wann kommst du aber wieder,
daß du mich heiraten tust?“

„Und wenn ich auch mal wieder komm,
mein Schatz, was nützt es dich!
Lieb hab ich dich von Herzen,
aber heiraten tu ich dich nicht.“

Sind auch die Äpflein rosenrot,
schwarze Kernlein sind darin,
und so oft ein Knab geboren wird,
hat er schon einen falschen Sinn.

Einen falschen Sinn, einen kecken Mund,
den haben sie allzugleich,
und wenn sie ein Mädel betrügen können,
so ist’s ihr größte Freud.

Ihr Mägdelein, seid ihr sternenblind,
oder seht ihr gar nicht mehr?
Seht ihr nicht die Hirschlein laufen,
die man jetzt abschießen soll?

Die Hirschlein, die man schießen soll,
die laufen in dem Wald.
Junggesellen soll man lieben,
eh daß sie werden alt.

Denn wenn sie alt und schrumpflich sind,
habens Grübchen im Gesicht,
dann die eine zu der andern spricht:
„Nimm ihn du, ich mag ihn nicht!“

„Und wenn du ihn nicht willst und ich ihn nicht mag,
sag an, was tut man dann?“
„Ei, dann ladt ihn in eine Kanone
und schieß ihn nach Amsterdam!“

Text und Melodie: Verfasser unbekannt
aus der Gegend von Limburg und Wetzlar – Hessen –

Liederthema:
Liederzeit: vor 1913 : Zeitraum:
Orte: , , ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

"Jetzt kommt die Zeit daß ich wandern muß (1913)" in diesen Liederbüchern

u.a. in Zupfgeigenhansl (1908 , Ausgabe 1913) —  Deutsches Lautenlied (1914) — Volker (1925)