Im düstern Auge keine Träne (Die schlesischen Weber)

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Im düstern Auge keine Träne,
sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch
wir weben hinein den dreifachen Fluch
Wir weben, wir weben.

Ein Fluch, dem Götzen, zu dem wir gebeten
in Winterskälte und Hungersnöten
wir haben vergebens gehofft und geharrt
er hat uns geäfft, gefoppt und genarrt
Wir weben, wir weben.

Ein Fluch dem König, dem König der Reichen
den unser Elend nicht konnte erweichen
der den letzten Groschen von uns erpreßt
und uns wie Hunde erschießen läßt
Wir weben, wir weben.

Ein Fluch dem falschen Vaterlande
wo nur gedeihen Schmach und Schande
wo jede Blume früh geknickt
wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt
Wir weben, wir weben.

Das Schifflein fliegt, der Webstuhl kracht
wir weben emsig Tag und Nacht !
Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch
wir weben hinein den dreifachen Fluch
Wir weben, wir weben.

Text: Heinrich Heine (nach dem Weberaufstand 1844 in Langenbielau und Peterswaldau )
Musik: verschiedene Vertonungen , unter anderem von Helm König –
auch: „Im düsteren Auge keine Träne “ oder „Im düstren Auge keine Träne“
u.a. in Freiheitsklänge (1909, nach eigener Melodie) – Kampfgesang (1921) —

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