Ich wollt so gern ein Wallfahrt tun
ohne Strümpf und ohne Schuh
dass ich krät nach meim Behagen
nach einem Mann steht mein Verlangen
„Ach Herr Jan lieber Herr Jan
hilf mir doch zu einem Mann“
Jetzt ist mein Wallfahrt schon erhört
Hab ich kriegt nach meim Begehr
Hab ich Kriegt nach meim Behagen
Nach einem Mann steht mein Verlangen
„Ach Herr Jan, lieber Herr Jan
hilf mir doch zu diesem Mann!“
Wenn mein Mann getrunken hat Wein
so muss ich noch sein Spielmann sein
so tanzt er mir auf meinem Rücken
Mit Fäusten jagt er mir die Mücken
„Ach, Herr Jan, lieber Herr Jan
hilf mir doch von diesem Mann“
In meinem ledigen Stand
hab ich Gold in die Ohren gehangen
Dies hat mir mein Mann versoffen
es ist ihm durch die Gurgel geloffen
„Ach, Herr Jan, lieber Herr Jan
hilf mir doch von diesem Mann!“
Jetzt ist gestorben mein Mann, ja heut
Morgen wollen wir ihn begraben
Wann ich nit fürchten tät den Nachbar mein
so tät ich holen den Spielmann herein
Täten wir noch tanzen und springen
dass die Deckel auf den Häfen klingeln
Meim Mann sein Füss die wurden bald kalt
Die vorigen Gedanken die kommen bald
Mein Buckel ist ja heil vom Schlagen
er könnt bald wieder was Neues tragen
„Ach, Herr Jan, lieber Herr Jan
hilf mir doch zu eim andern Mann!“
Text und Musik: anonym – in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen (1926)
„Vorgesungen vpn P. Gangloff ( Molters Peter ) . Melodie aufgenommen von Cl. Weber am 23. Juni 1918. Das Lied wird heute noch gerne bei Hochzeiten gesungen , mit Abweichungen in Wort und Weise. So singt P. Kessler:
Nichts als Jammer und Traurigkeit
muss ich erleben in dieser Zeit
dass ich ohne Mann muß leben
In der Welt herume schweben
„Ach Herr Jan, lieber Herr Jan
Helft mir doch zu einem Mann“