Ich lobe mir das Burschenleben

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Ich lobe mir das Burschenleben
ein jeder lobt sich seinen Stand, vallera!
Der Freiheit hab´ ich mich ergeben
sie bleibt mein letztes Unterpfand, vallera!

Refrain:
Studenten sind fidele Brüder
kein Unfall schlägt sie ganz darnieder
Ein Bursch wie ich, was macht sich der daraus
ein Bursch wie ich, leert ganze Fässer aus
Wir Burschen haben ja nichts zu fragen
schöne Mädel führen wir zum Trallerallala,
schöne Mädel führen wir zum Tanz.

Die Hirsche und Studenten erleiden
gleiches Ungemach, vallera!
denn jenen jagen Jäger, Hunde
und diesem die Philister nach.

Brav Gelder muss der Vater schicken
wenn der Herr Sohn studieren soll, vallera!
den Beutel mit Dukaten spicken
nur dann gerät das Söhnlein wohl, vallera!

Die Mühlen können nichts erwerben
sobald das Wasser sie nicht treibt; vallera!
so muss denn auch der Bursch verderben
wenn ihm der Wechsel aussen bleibt, vallera!

Und hat der Bursch kein Geld im Beutel
so pumpt er die Philister an, vallera!
und spricht: Es ist doch alles eitel
vom Burschen bis zum Bettelmann, vallera!

Ach wenn die lieben Eltern wüssten
der Herren Söhne grosse Not, vallera!
wie sie so flott verkeilen müssten
sie weinten sich die Äuglein rot, vallera!

Und hat der Bursch nun aussstudiert
so reiset er in patriam, vallera!
mit seinen Heften ausstaffiert
und heisst ein grundgelehrter Mann, vallera!

Und fällt der Bursche durchs Examen
so schert er sich den Teufel drum; vallera!
er reiset doch in Gottes Namen
keck in der ganzen Welt herum, vallera!

Und ist vorbei das Burschenleben
so fängt die goldne Praxis an; vallera!
die muss mit Zinsen wiedergeben
was wir als Burschen einst vertan.

Text: Verfasser unbekannt – aus dem 18. jahrhundert
Musik: Karl Maria von Weber – 1821

in:Allgemeines Deutsches Kommersbuch (Altes Studentenlied, 1858) –Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) —

Liederthema:
Liederzeit: vor 1800 : Zeitraum:
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