Hoch oben in den Karpathen auf steiler Bergeshöh

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Hoch oben in den Karpathen
auf steiler Bergeshöh
da kämpfen deutsche Soldaten
des Kaisers Südarmee

Es kamen die Divisionen
vom Lande Polen her
sie kämpfen für deutsche Kronen
und für die deutsche Ehr´

Die Grendiere vom Osten
die Garde aus Berlin
sie stehen als Deutschlands Posten
hier auf dem Berg Svinin

Sie liegen in tiefen Gräben
inmitten von Eis und Schnee
Sie stürmen mit deutschem Streben
die steilste, höchste Höh´

Sie halten in diesen Bergen
die Wacht in deutscher Pflicht
sie kämpfen, stürmen und sterben
weil deutsche Treue nie bricht

Auch künden die vielen Toten
in ihrem Heldengrab
der ganzen Menschheit als Boten
wie Deutschlands Schirm und Stab

Wie deutsche Treu gebrochen
der Feinde starke Macht
als Deutschlands Kaiser gesprochen
„Ihr Völker, habet Acht!“

Bald zieht auch wieder von hinnen
der Deutsche hier zumal
und immer wie ehemals rinnen
die Bäche hier zu Tal

Doch kann hier nimmer vergehen
die deutsche Ruhmestat
denn unsre Toten verstehen
die Wache früh und spat

Schlaft wohl, ihr tapferen Soldaten
die ihr gefallen seid
Gott schenk euch, ihr Kameraden
die Ruhe in Ewigkeit

Wir werden euer gedenken
im teuren Heimatland
Mög Gott euch Lieben lenken
mit seiner Vaterhand

Text: Verfasser unbekannt , vermutlich ein oder mehrere Soldaten eines Grenadierregiments in den Karpathen
Musik: auf die Melodie Joachim Hans von Zieten bzw Erhebt euch von der Erde bzw Frisch auf zum fröhlichen Jagen

in: Weltkriegs-Liedersammlung (1926) – dort als „Das Lied der deutschen Karpathenarmee“ bezeichnet mit folgenden Anmerkungen: „In der deutschen Südarmee, die in den Karpathen kämpfte, wurde ein Lied gesungen, das von Mannschaften der 5. und 7. Kompanie eines Grenadierregiments verfaßt worden ist.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1915 : Zeitraum:
Schlagwort:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf  Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).

Auf auf zum fröhlichen Jagen (Hancke)

Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.

Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf  „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.