Hab i mein Weiz in d’Leitn gsaat (Böhmischer Wind)

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Hab i mein Weiz in d´Leit´n gsaat, Leit´n gsaat
hat mern der böhmische Wind verwaht
Böhmischer Wind, i bitt di scheh, bitt di scheh
loß mer mei Weiz auf der  Leit´n stehn

Wenn i ka Geld im Beitl hab, Beitl hab
geh i in’Wald, schneid Reiser ab
No geh i ham, mach Besn draus, Besn draus
krich i bald wieder a Geld ins Haus

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Zwiefacher:  trad. Böhmen / Süddeutschland
vergleiche auch Ich hab mir mein Weizen am Berg gesät

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1900 : Zeitraum:
Schlagwort:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Das Lied vom böhmischen Wind bzw. „das Besenbinderlied war schon vor der Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. Lessing kannte es aus seiner Jugendzeit (1740-1750) und hat mehrere Strophen davon aufgezeichnet, s. Lessing’s Schriften, 12. Bd., Berlin 1840, S. 491.“ (Deutscher Liederhort II, S. 746) Es sind dies die Strophen: „Wenn ich kein Geld im Beutel hab…“ bis „Leute, wer kauft mir Besen ab“)

Die Melodie ist ebenso alt, also vor 1740 entstanden. Um 1820 wird sie durch Tübinger Studenten zwei Texten von Uhland zugeeignet: „Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein“  (Ballade) und „Es gingen drei Jäger wohl auf die Pirsch (Jägerlied). Dadurch wurde sie weiter bekannt, gedruckt und bis heute gesungen von Jung und Alt. Unsinnig entstellt ist sie zuerst in 4/4-Takt notiert im Liederbuch für Hochschulen 1823 (daher die Karrikatur bei Kretzschmer I, 173 mit Uhland’s Texte: Es zogen drei Bursche …  —

Mit dem Besenbinderliede ist fast überall ein Ständchen (Zwiegespräch mit dem Mädchen am Fenster) verbunden. Derartiger Anfang, wie „Mädel steh auf und laß mich ein“ — dürfte wohl der ursprüngliche gewesen sein, bis der Text verlotterte. Sollte das Lied gar einem Volksschauspiele angehört haben? — (ebenda)