Guilelmus Rex unser Kaiser und Herr (Mansfelder Soldatenlied)

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Guilelmus Rex, unser Kaiser und Herr
der schickt seine Soldaten nach Mansfeld her
Ein Dutzend Kompagnien und auch ein paar Schwadron´n
und jeder Füsilier kriegt sechzig Patron´n

Guten Tag auch, Lowise, wisch ab dein Gesicht
Mit dir sprechen darf ich eigentlich nicht
Denn würde unser Serschante das gewahr
Bekäm ich wohl sicher ein halbes Jahr

Gottseidank, daß ihr endlich mal aufgemuckt
und dem frechen Pack in die Suppe gespuckt
Sie hatten lang genug für euch nur Spott und Hohn
weil ihr euch begnügt mit einem Hungerlohn

Ganz anders bezahlt unser Kaiser und König
Wir kriegen alle Tage zweiundzwanzig Pfennig
Das nenne ich doch noch ein königliches Traktament
Potz Blitz, wer das deutsche Heer noch nicht kennt

Nun schleich dich schnell und verstohlen wieder heim
Ich muß hier einsame Schildwacht sein
Potz Blitz, Kreuzmillionenmohrenbombenelement
Ich wollt, das Soldatenspielen hätte erst ein End´

Doch sag noch schnell, wie´s den Eltern noch geht?
Daß der Vater ja keinen Streikbruch begeht!
Sie sollen hübsch zu Hause bleiben — nun adieu, Lowis!
Damit ich sie nicht auf Kommando über´n Haufen schieß!

Text: anonym – eine Parodie auf Fridericus Rex unser König und Herr , in: “ Volksblatt „, Halle , Sonntag, 31. 10. 1909 (Nr. 255) – beim Bergarbeiterstreik 1909 in Mansfeld zur Agitation unter den „zur Terrorisierung der Streikenden entsandten Soldaten bestimmt“ . bei Steinitz II 1962
Musik: auf die Melodie von Fridericus Rex unser König und Herr –

Mansfelder Streik
Ausstellung DHM

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