Grüß Gott dich edler Zollernfürst
von allen deutschen Zungen
ist heut der frohe Jubelruf
tief aus der Brust gedrungen

Nicht viele Worte sind mir not
daß ich den Tag dir weihte
„Grüß Gott!“ das ist des Liedes Sinn
„Grüß Gott den Kaiser heute!“

O träfe doch mein kurzer Gruß
dich edlen frommen Helden
Nichts auf der Welt könnt größere Lieb
und bessern Wunsch dir melden

Wie Engelsbotschaft, süß an Klang
tönt mir´s noch leis´ und leiser
der Hochgott mach´s zum Volksgesang
„Grüß Gott den deutschen Kaiser“

Text: Verfasser unbekannt ?
Musik: auf die Melodie von „Stimmt an mit hellem hohen Klang
Das Lied diente der Kriegserziehung im Kaiserreich und wurde an Kaisers Geburtstag in den Schulen gesungen.
in: Liederbuch für Schulen Regierungsbezirk Stade (1914)

 

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Nach einem 14-strophigen Neujahrsgedicht „Es war erst frühe Dämmerung“, mit dem Matthias Claudius den Jahrgang 1773 des Wandsbecker Boten eröffnete, entstand um 1794 eine gekürzte Fassung mit dem neuen Anfang: „Stimmt an mit hellem hohem Klang“. Das Lied wurde zunächst besonders von Studenten auf eine Melodie von D. Spazier gesungen. Die populärste Fassung von Methfessel steht 1818 in dessen „Commers- und Liederbuch“. Das Lied ist besonders von deutschnationalen Burschenschaftern gesungen worden und entstand im Kontext der Befreiungskriege gegen das napoleonische Frankreich. Es ist vielfach parodiert und umgedichtet worden.