Fahr mich hinüber schöner Schiffer

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Fahr mich hinüber schöner Schiffer

Fahr mich hinüber, schöner Schiffer
Nach dem Rialto fahre mich
Sieh, dieses Halsband zum Lohne
Ich hab es längst bestimmt für dich

Der Schiffer spricht: Nein, Gianetta
Der Lohn ist wahrlich gar zu klein
Und soll ich dich hinüberfahren
So kanns um diesen Lohn nicht sein

Fahr mich hinüber, schöner Fischer
Ich weiß ein wunderlieblich Lied
Das sing ich dir, indes die Gondel
Dahin auf leichter Welle zieht

Der Schiffer spricht: Nein, Gianetta
Ich fahre nicht für solchen Lohn
Was hilft mir dein schönstes Liedchen?
Der süße Klang ist bald entflohn

Nimm diesen Rosenkranz zum Lohne
Es ist das Beste, was ich hab
Der Bischoff ihn am Ostertage
Den Segen und die Weihe gab

Der Schiffer spricht: Nein, Gianetta
Der Rosenkranz genügt mir nicht
Hast du nichts Besseres mir zu geben
Du holdes Engelsangesicht?

Da sah ich dort die Gondel schwimmen
Schnell über die bewegte Flut
Und drinnen saß mit Gianetta
Der Schiffer froh und wohlgemut

Sie landen an und Gianetta
Sie eilet schnellen Schritt’s davon
Was hat dem Schiffer sie gegeben?
Er war zufrieden mit dem Lohn

Text: Emanuel Geibel
Musik: auf die Melodie von Seht ihr drei Rosse vor dem Wagen
Nach dem Inhalt ist’s ein Seitenstück zum italienischen Gondelliede „Fidolin„.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
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Anmerkungen zu "Fahr mich hinüber schöner Schiffer"

Geibel’s Lied, in die meisten Taschenliederbücher aufgenommen, wird besonders seit 1880 viel gesungen: am Rhein, im Nassauischen, in Schleswig-Holstein, in vielen geschriebenen Liederheften von Soldaten fand ich den Text.
K. Becker: Rheinische Volkslieder Nr. 140, mündlich aus Neuwied und der Eifel

  • 1.2 Rialto italienisch Anhöhe, daher in Venedig der Ponte Rialto, die Brücke über den großen Kanal
  • 2 1 Gianetta = Hannchen

Unsere Marine: Fahr mich hinüber