Es wollt ein Bursch auswandern —
Nicht wich von feiner Seit
Ein feines holdes Mädchen,
Einst war’s seine liebste Freud.
Kehr um, du hübsches Mädchen
Kehr um, geh nicht mit mir!
Die Augen gehn mir über.
Kann reden nicht mit dir.
Ich bin verlassen, alleine
Du warst mein Schutz, mein Glück
Auf dieser weiten Erde —
Früh brach der Eltern Blick
Du wußtest, daß ich arm war
Hast dennoch mich geliebt!
Gabst du dein Herz ’ner Andern
Du hättest mich nimmer betrübt.'“
Der Bursche reicht die Rechte
Mit Seufzen und mit Flehn:
Vergib, vergib. Herzliebste,
Ich kann nicht von dir gehn
Text und Musik: Verfasser unbekannt
Als westfälisches Volkslied zuerst mitgeteilt in O. Weddigen, Gesammelte Dichtungen. I, Bd. S. 60, Minden 1884.
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 579 ohne Melodie)
Abweichungen im Text
Ein ähnliches Lied bei A. Müller, Volkslieder aus dem Erzgebirge 1883. S. 88
Es wollt ein Bursch auswandern
Wollt wandern weit und breit
Sein Mädchen gab ihm das Geleite
Das war ihm sein liebste Freud
Kehr um, du hübsch feins Mädchen
Kehr um, geh nicht weiter mit mir!
Meine Augen gehn mir über
Kein Wort kann ich reden mit dir.‘ —
Ich bin ein armes Klöppelmädchen
Hab weder Geld noch Gut
Bin verlassen von den Leuten
Als wie ein verlornes Blut
Du hast gewußt, daß ich arme bin
Warum hast du dich meiner verliebt?
Hältst du dein Herz einer Reichen angehängt
Du hättest mich nicht so betrübt
Er reichte ihr seine schneeweiße Hand
Mit Seufzen und mit Flehn
Der liebe Gott helf dir weiter
Ich komm schon wieder nach Haus
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