Es war einmal ein Mädchen

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Es war einmal ein Mädchen
die hüt´ am Kamm die Küh
die hüt´ sie wohl im Sommer
als wie im Frühling früh

Sie war ihr Lebtag lose
und gar von Herzen gut
Und wie eine Pfingstrose
war´n ihre Wangen rot.

Sie hütet an dreißig Stücke
so mutterseelenallein
Und jedes hatt‘ eine Glocke
als wie der größte Topf.

Hoch auf dem Riesenkamme
da steht ein Mittagsstein
beim großen Teich am Damme
da liegt viel Schnee und Eis.

Da kam durchs Knieholz schnelle
ein schöner Reitersmann,
der hielt beim Mädchen stille
und schaut sie freundlich an:

„Wer bist du, liebstes Herze
du allerschönste Zier?
Wo wohnt dein Vater und Mutter
Ist deine Heimat hier?“

„Mein Heimat ist gar weite
dort in dem tiefen Tal
kein Reiter kann hinreiten
und wärs der Rübezahl

„Kann auch kein Reiter hinreiten
wohl zu der Heimat dein
so trägt mein Roß behende
Dich über Stock und Stein.“

Er steckt an ihren Finger
ein goldnes Ringelein,
und sprach: „Du schönstes Leben
nun bist du ewig mein!“

Er schwang sie auf seinen Schimmel
so sehr das Mädchen schrie:
„O Mutter Gotts im Himmel
Wo reit‘ er mit mir hin?“

„Wohin ich mit dir reite
das wirst du mal bald sehn:
Es geht gar in die Weite
wohl über Stock und Stein.“

Gar lang vor vielen Jahren
ist die Geschicht geschehn
und Felsmanns Hannelore
hat niemand mehr gesehn.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
aus dem Riesengebirge, von Franz Magnus Böhme (1827-1898) übertragen.

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Liederzeit: vor 1890 : Zeitraum:
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