Es leben die Soldaten (der Bauer gibt den Braten)

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Es leben die Soldaten
Der Bauer gibt den Braten
Der Winzer (auch: Gärtner)  gibt den Most
Das ist Soldatenkost

Der Bürger muß uns backen
den Adel muß man zwacken
sein Knecht ist unser Knecht
das ist Soldatenrecht

In Wäldern gehn wir pirschen
nach Rehen und nach Hirschen
und bringen frank und frei
den Jägern das Geweih

Heut schwören wir der Hanne
Und morgen der Susanne
die Lieb´ ist immer neu
das ist Soldatentreu

Wir schmausen wir Dynasten
und morgen heißt es fasten
Früh reich, am Abend bloß
Das ist Soldatenlos

Wer hat, der muß uns geben
wer nichts hat, der soll leben
Der Eh´mann hat das Weib
und wir den Zeitvertreib

Es heißt bei uns´ren Festen
Gestohl´nes schmeckt am besten
Unrechtes Gut macht fett
das ist Soldatengebet

Text: Johann Wolfgang von Goethe, Soldatenlied zu Wallensteins Lager, 1798, 1805
Musik: auf die Melodie von Des Morgens zwischen drein und vieren ?
siehe auch Es leben die Soldaten von 1813
u. a. in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1798 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das Soldatenlied „Des Morgens zwischen drein und vieren“ steht schon in „Des Knaben Wunderhorn“. Während diese Fassung den Tod der Soldaten und den Schrecken des Krieges in den Vordergrund stellt, wird in späteren Versionen das fröhliche Marschieren überhöht und die Schrecken des Krieges totgeschwiegen.  Erstaunlicherweise steht die düstere Fassung in ”Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915)”.