Ein’n schönen guten Abend mein liebes Kind

Bank-Duett am Fenster

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Ein’n schönen guten Abend mein liebes Kind

Ein’n schönen guten Abend mein liebes Kind
mein auserwählter Schatz, mein auserwählter Schatz
Gesprochen: „Schönen Dank mein Kind“!

Es ist heut schon der dritte Tag
daß ich dich nicht mehr gesehen hab.
Gesprochen: „Warum bist du nicht gekommen?“

Und wenn ich gleich gekommen wär
Hältst du mich nicht gelassen ein.
Gespr.: „Hättst können probieren.“

Probieren steht einem Jeden frei:
Schönster Schatz, laß mich zu dir rein!
Gespr: „Was willst du darin machen?“

Zu sehen deinen roten Mund
Deine schwarzbraunen Äugelein.
Gespr.: „Die brauchst du nicht zu sehn“

Ich Hab sie schon gesehn einmal
Mit einander spazieren gehn.
Gespr.: „Kränkt es dich?“

Es kränk mich sehr, es schmerzt mich sehr
Guter Schatz, tu es nimmermehr!
Gespr.: „Heute nicht, aber morgen wieder.“

Und so du’s morgen wieder tust
Schönster Schatz, laß ich ab von dir!
Gespr.: „Ei so mach er doch; ist er’s nicht, so sinds Andre.“

Schluß (nach andern Melodie):

a) Ein angenehmes Saitenspiel das ist mein Zeitvertreib
Und wenn ich nicht mehr spielen kann, dann pfleg ich meinen Leib.

b) Wenn sich die Mannsleute blöde stelln, muß man sie lassen gehn
Es giebt noch so viel in der Welt, die uns wohl gerne sehn.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus Brodewin bei Hohen-Saathen (unfern Oderberg)  1852
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 725)