Ein Schäfermädchen sass im Grünen
Ein Schäfermädchen sass im Grünen
und pflückte sich der Blumen viele
Da dachte sie in ihrem Sinn:
O, wär ich eine Jägerin
Und als sie dasaß in Gedanken
da schlich ein Jäger durch die Ranken
Er sprach zu ihr ganz liebevoll:
„Mein Kind, kennst du die Rose wohl?“
Sie setzten sich ins Grüne nieder
Er küsste sie und sie ihn wieder
Er fragte sie noch mancherlei
wo ihre Eltern Wohnung sei
Siehst du nicht auf grüner Heide
da steht ein wunderschön Gebäude
Daneben eine Schäferei
da wohnen meine Eltern zwei
Siehst du nicht den blauen Himmel
er führt uns beide durchs Getümmel
Er führt uns beide zum Altar
wo wir vereint zu einem Paar
Text und Musik: Verfasser unbekannt – in verschiedenen Fassungen überliefert, so z.B. aus Lothringen (1928):
Ein Schäfermädchen saß im Grünen
und pflückte Blumen wunderschön
Da dachte sie in ihrem Sinn
o wär ich eine Jägerin
Zum Heitri heitri heitrilala
Zum Heitri heitri heitrilala
da dachte sie in ihrem Sinn
O wär ich eine Jägerin
Kaum hatte sie es in Gedanken
schlich sich ein Jäger durch die Ranken
er sprach zu ihr ganz liebevoll
„Mein Kind kennst du die Rose wohl?“
Zum Heitri heitri heitrilala
Zum Heitri heitri heitrilala
da dachte sie in ihrem Sinn
O wär ich eine Jägerin
Sie setzten sich ins Grüne nieder
sie ruhten aus die matten Glieder.
Sie führten sich zum Traualtar
sie sagten alle beide ja
Zum Heitri heitri heitrilala
Zum Heitri heitri heitrilala
da dachte sie in ihrem Sinn
O wär ich eine Jägerin
Dort droben auf jenem Hügel
schaut hinunter in das Weltgetümmel
dort unten ist die Schäferei
wo meiner Eltern Wohnung sei
Zum Heitri heitri heitrilala
Zum Heitri heitri heitrilala
da dachte sie in ihrem Sinn
O wär ich eine Jägerin
Und noch eine Fassung mit Schwangerschaft und Heirat:
Ein Schäfermädchen saß im Grünen
und pflückte sich der Blumen viele:
sie dachte sich in ihrem Sinn,
o wär ich eine Jägerin
Und als sie so da saß
und ihrer ganz vergaß,
schlich sich ein Schäfer aus den Schranken
er sah sie an und sie ihn auch
als wär sie eine Schäfersfrau
Da legten sie sich wieder
ins Grüne nieder,
um auszuruhen ihre Glieder
Er sprach zu ihr, mein Kind, gesteh mirs ein
wo deiner Eltern Wohnung sein
Kennst du´s jene grüne Heide,
kennst du´s jenen grünen Hain
dort steht ein wunderschöns Gebäude
allwo´s die Schäfer kehren ein
Und als dreiviertel Jahr um war
gebar sie einen holden Knaben
der Knabe war nach ihrem Sinn
viel schöner als die Schäferin
Liederthema: Jäger und Mädchen, Liebeslieder, Schäferlieder
Liederzeit: 19. Jahrhundert: Volkslieder (1850)
Region: Lothringen