Eia beia Wiegestroh

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Eia beia Wiegestroh
schläft mein Kindlein, bin ich froh
Eia beia Wiegelestoß
übers Jahr ist´s Kindlein groß

Daß es ja recht ruhig schlaf,
sing ich ihm vom kleinen Schaf,
sing ich ihm vom Watschelgansel
mit dem kleinen Wackelschwanzel.

Eia, beia, Wiegele,
auf dem Dach sind Ziegele,
auf dem Dach sind Schindelein,
b´hüt mir Gott mein Kindelein.

Text: alter Kindervers , vor allem die ersten beiden Zeilen finden sich des öfteren
( bei: Schleicher 219 – Macht auf das Tor (1905) — ) letzte Strophe auch aus der Schweiz –
Musik: anonym
Erste und dritte Strophe auch in Alpenrose (1924) , dazu als dritte und vierte Strophe:

Eia beia Mimele
bring meim´ Kind Blümele
bring ihm ganze Körbe voll
daß mein Kindel schlafen soll

Daß es ja recht ruhig schlaf
sing ich ihm vom kleinen Schaf
sing ich ihm vom Watschelgänschen
mit dem kleinen Wackelschwänzchen

Liederthema:
Liederzeit: vor 1905 : Zeitraum:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Eia Popeia“ oder „Suse liebe Suse“ –  was raschelt im Stroh? ist ein weit verbreitetes Schlaflied für Kinder, von dem allein hier drei unterschiedliche Melodien überliefert sind.

„Das Eiapopeia ahmt das Schaukeln der Wiege nach, die in der Kindersprache vielfach Aie oder Haie heißt. Pop oder pap aber ist einer der ersten Kinderlaute, der bei den meisten Völkern als kindliche Bezeichnung des Vaters gedeutet und angewandt wird, wie das ebenso leicht hervorzubringende mam für Mutter; die Wort wurzel ba bezeichnet, meist verdoppelt, aber noch andere dem Kinde vorliegende Dinge, außer Baba (od. Papa, lat. u. griech. pater) noch Bube (lat. pu-er griech. pa-ia), Babbe oder Babs ( – Brei), Bubbe (Kinderspielzeug), Bebe (- Schmutz), babbeln; vgl. auch Pappel, lat. popnlus, wahrsch. nach dem geschwätzigen Lärm ihrer Blätter.

In Deutsch-Oesterreich heißt’s: „Haiderl -Pupaiderl!“, in einem Elsässer Liedchen singt eine ungeduldig Wiegende: „Haioche boboche“! — Dem älteren Kinde tauchen jetzt aus seiner kurzen Erinnerung dieselben Wiegenliedchen, die ihm erklangen, deutlich auf, es hört und lernt sie und wendet sie nachahmend alsbald im Spiele mit Puppen oder andern Kindern an, und so werden auch die ursprünglich nur von der Mutter gesungenen Lieder der ersten Kinderjahre Eigentum der Kinder selbst …. (1891, Kasseler Kinderliedchen)