Auf bleibet treu und haltet fest
so wird euch mehr gelingen
wer sich von Gott nicht scheiden läßt
der kann die Hölle zwingen
Der alte Gott, der deutsche Gott
läßt sich noch immer schauen
und macht des Teufels List zu Spott
und seinen Stolz zu Grauen

Auf , bleibet treu und haltet aus
wie Lug und Trug auch schnauben
der Alte droben hält noch Haus
und schirmt den rechten Glauben
Den Glauben, daß die Welt vergeht
wenn Männertreue wanket
den Glauben, daß wie Sand verweht
was um die Lüge ranket

Denn Treu steht zuerst , zuletzt
im Himmel und auf Erden
wer ganz die Seele drein gesetzt
dem wird die Krone werden
Drum mutig drein und nimmer bleich
denn Gott ist allenthalben
die Freiheit und das Himmelreich
gewinnen keine Halben

Text: Ernst Moritz Arndt (1813?)
Musik: auf die Melodie von Der Gott der Eisen wachsen ließ oder nach Martin Luther ?
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)
in — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935) —   

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Auf dem blutigen Höhepunkt der napoleonischen Kriege schrieb der völkische Professor und spätere Paulskirchenabgeordnete Ernst Moritz Arndt 1812 sein Kampflied “Der Gott, der Eisen wachsen ließ”, ein Text, der in seiner martialischen Phantasie davon träumt, mit dem “Franzosenblut” das “Eisen (zu) röten”. Text: Ernst Moritz Arndt – Musik: Albert Methfessel.