Ihr die beim hehren Aufgebot (Kriegsgefährten)

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Ihr, die beim hehren Aufgebot
des Vaterlands euch fandet
und felsenfest in Not und Tod
mit treuer Liebe standet:
ihr Brüder, seid mir lieb gegrüßt
in Fernen und in Nähen!
Was unsern Bund zusammenschließt
soll nimmermehr vergehen.

Ihr habt gehofft auf hohes Gut
um hohes Gut geduldet, ihr
habt gelöst mit Mut und Blut
was Sünde schwer verschuldet
es kam die Zeit, es klang der Klang
da zog mit Schwert und Feder, als
Gott der Herr die Fahne schwang
ein jeder frisch vom Leder.

Und Wort und Eisen haben frisch
geklungen und gerungen,
und in dem blutigen Gemisch
ist Satans Macht bezwungen
der Sieg ist grün, das Glück ist neu –
o unsre Lust und Wonne! –
Der deutsche Adler flieget frei
im Licht der eignen Sonne

Auf, bleibet treu und haltet fest
so wird euch mehr gelingen!
Wer sich von Gott nicht scheiden läßt
der kann die Hölle zwingen;
der alte Gott, der deutsche Gott
läßt sich noch immer schauen
und macht des Teufels List zu Spott
und seinen Stolz zu Grauen

Auf, bleibet treu und haltet aus
wie Lug und Trug auch schnauben!
Der Alte droben hält noch Haus
und schirmt den rechten Glauben
den Glauben, dass die Welt vergeht
wenn Männertreue wanket
den Glauben, dass wie Sand verweht
was um die Lüge ranket

Denn Treue steht zuerst
zuletzt im Himmel und auf Erden
wer ganz die Seele drein gesetzt
dem wird die Krone werden
Drum mutig drein und nimmer bleich
Denn Gott ist allenthalben
die Freiheit und das Himmelreich
gewinnen keine Halben

Text; Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von „Der Gott der Eisen wachsen ließ“
Allgemeines Deutsches Kommersbuch

„Die eigene Sonne“, „der deutsche Gott“? Größenwahn!

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Auf dem blutigen Höhepunkt der napoleonischen Kriege schrieb der völkische Professor und spätere Paulskirchenabgeordnete Ernst Moritz Arndt 1812 sein Kampflied “Der Gott, der Eisen wachsen ließ”, ein Text, der in seiner martialischen Phantasie davon träumt, mit dem “Franzosenblut” das “Eisen (zu) röten”. Text: Ernst Moritz Arndt – Musik: Albert Methfessel.