Jüngst in dem verflossnen Jahr (Amor auf der Leipziger Messe)

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Jüngst in dem verflossnen Jahr (Amor auf der Leipziger Messe)

Jüngst in dem verfloßnen Jahr
zu Leipzig Ostermesse war
Da stand auf des Marktes Mitte
Amor seine Krämerhütte
und bot freundlich jedermann
Herzen zum Verkaufe an

Eine Schöne trat hinzu
Was für Herzen hast denn du
Darf man wohl dieselben sehen
Alle soll’n zu Dienste stehen
Sprach der kleine lose Knab
Alle, alle, die ich hab

Schaun Sie mal die Herzen an
Ob man schönre finden kann?
Wünschen Sie Pariser Herzen
Die vielleicht wie Affen scherzen
Britische Gelassenheit
Oder deutsche Redlichkeit

Da ich eine Deutsche bin
Hab ich meinen eignen Sinn
Jüngst ging mir ein Herz verloren
Weil ich ach weit von hier geboren
Nur dies eine schaffe mir
Für die andern dank ich dir

Text und Musik: Verfasser unbekannt (vor 1786, auf Fliegenden Blättern)
vergleiche „Die Liebesgötter auf dem Markte“ von Goethe

Diese Fassung: „Mündlich aus dem Elsass, Lembach 1889. War wohl ein seit 1871 eingeführter Drehorgelgesang, der noch durch Volksmund (s. die doppelte Besitzanzeige „Amors seine“)  abgeändert worden ist.“ (Böhme: Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895) Zumindest das Gedicht von „Amor auf der Leipziger Messe“ ist aber wesentlich älter und auf fliegenden Blättern des späten 18. Jahrhunderts verbreitet.

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1790 : Zeitraum:
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