Gelder hab ich wenig nur

Vivat fidelitas

Gelder hab ich wenig nur
denn ich bin Studente
doch von Trübsinn keine Spur
der mich plagen könnte
heut fidel und morgen froh
also will ich’s treiben
kreuzfideler Studio
möcht ich ewig bleiben

Sagt, wer auf dem Erdenrund
kann sich mir vergleichen?
Bin an Leib und Seel gesund
aufgelegt zu Streichen
Wenn mich ein Philister tritt
macht’s mir keine Sorgen:
Nehm Er nur die Rechnung mit,
ich bezahl sie morgen.

Des Examens Vorgeschmack
macht mir schlimm zu Mute
ausstaffiert mit schwarzem Frack
und Zylinderhute
zu der Armensünderbank
tret ich streng gemessen
doch besteh ich, Gott sei Dank
ist die Not vergessen

Komm ich dann als alter Herr
hin zur Alma mater
weiß ich schon im voraus, wer
dort sich holt den Kater
Ich erreich den Anschluß flugs
ohne aufzubrechen
hei, mich freut es, wie ein Fuchs
brav mich zu bezechen

Füchslein, Füchslein, wüsstest du
all dein Glück zu schätzen
nicht das Gold von ganz Peru
kann es dir ersetzen
Amt und Würde drückt gar schwer
hält dich fest und fester
nie so lustig wirst du mehr
als im Fuchssemester

Text: Verfasser unbekannt
Musik: auf die Melodie von „Mich ergreift ich weiß nicht wie
Aus den Burschensch. Blättern.
Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1898)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Versionen, Parodien und Nachdichtungen: :

Bis auf das 12. Jahrhundert zurück geht das vielleicht bekannteste Studentenlied des 18. und 19. Jahrhunderts: „Lasst uns also fröhlich sein!“ („Gaudeamus Igitur“)

Liederthema:
Liederzeit vor 1898 - Zeitraum:
Stichwort: Geschichte dieses Liedes:


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