Liedergeschichte: Gaudeamus Igitur

Zur Geschichte von "Gaudeamus Igitur": Parodien, Versionen und Variationen.

Das Studentenlied „Gaudeamus igitur“ („Lasst uns also fröhlich sein“) ist als traditionelles Studentenlied in vielen Ländern Europas und sogar in Teilen Asiens und Lateinamerikas bekannt, teilweise mit Übersetzungen in die jeweiligen Landessprachen. Es wurde über einen langen Zeitraum mündlich überliefert.

1781 steht der Text im ersten gedruckten studentischen Liederbuch überhaupt, wenige Jahre später auch wird auch die Melodie von „Gaudemus Igitur“ erstmals gedruckt. Das Lied, das auch unter dem Titel „De brevitate vitae“ („Über die Kürze des Lebens“)“ bekannt ist, erfuhr zahlreiche Nachdichtungen.

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Meum est propositum ad tabernam ire ubi sonant tympana, ubi sonant lyrae Nullum decet vacuum tabernam transire nisi prius debeat scyphum deglutire Poculis accenditur animi lucerna cor imbutum nectare volat ad superna Mihi sapit dulcius vinum de taberna uam, quod aqua miscuit praesulis pincerna Unicuique proprium dat natura munus ego numquam potui scribere ieiunus, me ... Weiterlesen ... ...

Dieses studentische Trinklied ist unbezweifelt älter als Gaudeamus Igitur. Alter Text in J. Grimm s Abhandlung 1844, S. 190: „Gedichte des Mittelalters auf König Friedlich I., den Staufer“. — In neueren Kommersbüchern gekürzt, geändert und mit 7. Strophen angefangen: „Mihi est propositum in taberna mori“....

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Merkwürdig ist, daß von dem ursprünglichen „Gaudeamus Igitur„, wie es oben mitgeteilt ist, die erste Strophe einem lateinischen Kirchengesange nachgebildet, die zweite und dritte aber einem 1267 gedichteten Bußliede so gut wie wörtlich entlehnt ist. Edélstand du Méril teilt in seinen „Poésies populaires latines du moyen áge“ Paris 1847, auf S. 125 aus einer aus ... Weiterlesen ... ...

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Brüder, laßt uns lustig sein Weil der Frühling währet. Und der Jugend Sonnenschein Unser Laub verkläret: Grab und Bahre warten nicht; Wer die Rosen jetzo bricht Dem ist der Kranz bescheret. Wo sind diese, sagt es mir Die vor wenig Jahren Eben also gleich wie wir Jung und fröhlich waren? Ihre Leiber deckt der Sand ... Weiterlesen ... ...

Andere Fassung: Brüder laßt uns lustig sein / weil der Frühling währet bricht der Jahre Winter ein / ist die Kraft verzehret Tag und Stunde weilen nicht / dem der keine Rosen bricht ist kein Kranz bescheret. Unser junges Leben eilt / mit verhängtem Zügel...

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Brüder stellt das Jauchzen ein weil die Fasten währet und nunmehr der Beutel rein wieder ausgeleeret Bleibt zu Haus und schmauset nicht bis ein froher Postbericht euch wieder Geld bescheret Seid ihr darum doch nicht hier Dass ihr in drei Jahren täglich müsst zu Wein und Bier gehen oder fahren Schreckt euch nicht der Unglücksstand ... Weiterlesen ... ...

Franz-Magnus Böhme zu diesem Lied (Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895, Nr. 554″) Aus einem 1769 geschriebenen weltlichen Liederbuche im Besitz von Curt Mündel in Straßburg. Schon 1736 mit einer Mollmelodie in Sperontes „Singende Muse 1 (Liederh III 491). Das Lied ist eine Umdichtung von Günthers...

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Welche Veränderung das altberühmte, vielgesungene „Gaudeamus“ mit der Zeit erlitten hat, zeigt ein auf der Königlichen Bibliothek zu Berlin aufbewahrtes handschriftliches Studentenliederbuch. (Meusebach‘ s Sammlung 8028, S. 470) Da dieses nachweislich vor 1750 (zwischen 1723— 1750) entstanden ist, so enthält es die älteste bis jetzt nachgewiesene Fassung jenes Liedes: sie weicht von der heute allgemein ... Weiterlesen ... ...

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Gaudeamus igitur Juvenes dum sumus Post exactam juventutem Post molestam senectutem nos habebit humus … (6 Strophen) Sammlet in den jungen Jahren Eurer Wollust Guter ein Denn da sie verflossen waren Mußten wir des Todes sein (6 Strophen) So teilen Dr. Rob. und Rich. Keil in „Studentenlieder“ S. 165 den Anfang von „Gaudeamus Igitur“ einem ... Weiterlesen ... ...

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Ich will einst, bei Ja und Nein Vor dem Zapfen sterben Alles, meinen Wein nur nicht Lass ich frohen Erben Nach der letzten Ölung soll Hefen noch mich färben Dann zertrümmre mein Pokal In zehntausend Scherben Jedermann hat von Natur Seine sondre Weise Mir gelinget jedes Werk Nur nach Trank und Speise Speis‘ und Trank ... Weiterlesen ... ...

Man könnte das Orginal („Mihi est propositum„) auch auf „Lauriger Horatius“ (später: O Tannenbaum) singen. Im Halleschen Kommersbuch 1816, S. 176 ist die Melodie Gaudeamus Igitur vorgeschrieben. Spätere Kommersbücher bringen dazu die Weise von A. P. Schulz zu Bürger’s Verdeutschung: „Ich will einst bei Ja...

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Gaudeamus igitur Juvenes dum sumus Post jucundam juventutem Post molestam senectutem Nos habebit humus! Ubi sunt qui ante Nos in mundo fuere? Vadite ad superos Transite ad inferos Hos si vis videre Vita nostra brevis est, Brevi finietur Venit mors velociter Rapit nos atrociter Nemini parcetur. Vivat academia Vivant professores Vivat membrum quodlibet Vivant membra ... Weiterlesen ... ...

Dieses Lied gilt für das älteste Studentenlied und ist eine Verkörperung des burschikosen Studentcnlebens. Es soll aus dem 13. Jahrhundert, aus der Zeit der fahrenden Schüler stammen. Für den Text in heutiger Fassung ist aber ein hohes Alter schwer zu erbringen, denn er findet sich...

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Ein freies Leben führen wir Ein Leben voller Wonne, Der Wald ist unser Nachtquartier, Bei Sturm und Wind marschieren wir Der Mond ist unsre Sonne. Heut kehren wir bei Pfaffen ein, Bei reichen Pächtern morgen Da gibts Dukaten, Bier und Wein, Was drüber ist, das lassen wir fein, Den lieben Herrgott sorgen Und haben wir ... Weiterlesen ... ...

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Brüder laßt uns lustig sein Weil der Frühling währet Bricht der Jahre Winter ein Ist die Kraft verzehret Tag und Stunde weilen nicht Dem der keine Rosen bricht Ist kein Kranz bescheret Unser junges Leben eilt Mit verhängtem Zügel Krankheit, Schmerz und Gram verweilt Nur die Luft hat Flügel Ob wir hier uns wiedersehn Und ... Weiterlesen ... ...