Du gehst aus unsrer Mitte (1860, Karl Ludwig Sand)

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Du gehst aus unsrer Mitte
O Sand, wer ist dir gleich?
Erfüllest Schwur und Bitte
Und gehst ins Totenreich

Ich bin ihm nachgereiset
bis Mannheim an dem Rhein
in einem Gastwirtshause
da holte ich ihn ein

Drauf gab ich ihm die Rolle
in seine zitternde Hand
Ich sag, sein Maß war volle
ich tat´s fürs Vaterland

Drei Schritte trat ich zurücke
verbarg mein Angst und Schmerz
doch in diesem Augenblicke
stieß ich ihm den Dolch ins Herz

Da ist er nun gefallen
der Dichter Kotzebue
mit ihm da ist´s nun alle
hat mancher Staatsrat Ruh

Ich bin dazu geboren
Mein Name ist Ludwig Sand
vom Schicksal auserkoren
zu sterben für das Vaterland

Text und Musik : Verfasser unbekannt  –
Handschriftliches Liederbuch der 1860er Jahre aus Dürkheim

nach  Rheinpfalz : Heeger , Geschichtliche Lieder , S. 103 –
Das Lied findet sich laut Heeger auch „in geschriebenen Liederbüchern aus Niederlustadt (1883) und Steinweiler. In Ginsweiler, Haardt und Kaiserslautern konnten Texte aus dem Mund alter Leute aufgezeichnet werden, die ziemliche Verschiedenheiten zeigen.“  Dem Lied war eine Singweise beigefügt, die Wilhelm Wüst um 1900 in Freisbach aufschrieb. nach: Steinitz II .