Liebe Stadt im Lindenkranze (Münsterlied)

Volkslieder » Heimatlieder »

=> , (Alle Versionen)

Liebe Stadt im Lindenkranze, roter Erde schönste Zier,
pflanz auf Deiner höchsten Schanze auf das stolze Stadtpanier;
blüht Ihr Linden, glänzt, Ihr Türme, hoffnungsheischend himmelwärts;
jung blieb Münster trotz der Stürme, noch Dein Wiedertäuferherz.

Alter Giebel Zickzackreihe, frischer Jugend Übermut,
dazu Sonntagssonnenweihe; ach, wie reimt sich das so gut!
Blonde Zöpfe, bunte Mützen, kecke Worte, leiser Schrei.
Und die alten Giebel blitzen, waren schon so oft dabei.

Wenn Lambertis weiße Streben glitzern in des Mondes Strahl,
geistert ein gespenstisch‘ Leben durch den alten Friedenssaal.
In den Streit der Kontrahenten schlägt ein donnernd Eins die Uhr;
draußen singen die Studenten Gaudeamus igitur.

Frische Burschen, würd’ge Pater und manch liebes Mägdelein
wandern hin zur Alma mater, Deiner Krone Edelstein.
Bunter Sinn und graue Haare, aller Musen musica;
ewig junge, ewig klare Aura academica.

Wer noch nie ins Aug‘ geschauet münsterischen Mägdelein,
wer die Schilder nie geklauet, kann kein Münsteraner sein.
Wer den Stuhlmacherschen Tropfen und den Bullenkopp nicht kennt
und des Pinkus Müller’s Hopfen war in Münster nie Student.

Darum Heil Dir, altes Münster, blüh‘ und wachse immerdar!
Wer Dich einmal nannte finster, selbst ein „vir obscurus“ war!
Deiner Glocken helles Klingen, Deiner Frauen holdes Bild,
Deiner Burschen frohes Singen mehr als tausend Jahre gilt!

Text: Verfasser unbekannt – nach 1899
Musik: nach “ Heidelberg du Jugendbronnen “ von Otto Lob – 1899  (1837-1911)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1899 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes: ,

Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

Das Studentenlied „Gaudeamus igitur“ („Lasst uns also fröhlich sein“) ist als traditionelles Studentenlied in vielen Ländern Europas und sogar in Teilen Asiens und Lateinamerikas bekannt, teilweise mit Übersetzungen in die jeweiligen Landessprachen. Es wurde über einen langen Zeitraum mündlich überliefert.

1781 steht der Text im ersten gedruckten studentischen Liederbuch überhaupt, wenige Jahre später auch wird auch die Melodie von „Gaudemus Igitur“ erstmals gedruckt. Das Lied, das auch unter dem Titel „De brevitate vitae“ („Über die Kürze des Lebens“)“ bekannt ist, erfuhr zahlreiche Nachdichtungen.