Es liegt in sonn´gen reichen Landen
in ferner Sagen stillem Glanz
die Stadt um die sich innig wanden
der Schönheit und des Ruhmes Glanz
Es streben ihre alten Dome
zum Himmel an in hehrer Macht
und spiegeln sich im hellen Strome
in Herrlichkeit und Zauberpracht

Ich kam als deutscher Bursch gezogen
zu ihrer Burgen stolzem Bau
frischfröhlich wie der Moldau Wogen
im weiten grünen Böhmergau
und drinnen perlte warmes Leben
in deutscher Lust bei Becherklang
das war ein gutes freies Streben
Gott grüß dich froher Burschensang

Wenn Kampfesruf begeisternd hallte
da flammte heiß das deutsche Herz
hoch schwarz-rot-gold uns mahnend wallte
Alldeutschtum dein in Glück und Schmerz
Die Hochwacht, die wir einst erkoren
zu Prag, der deutschgeweihten Stadt
wir geben nimmer sie verloren
wenn auch die Brust oft kampfesmatt

Ob slawisch du dich auch gekleidet
und slawisch nun der Gasse Laut
ob ängstlich man die Deutschheit meidet
du bist aus deutschem Geist erbaut
Dich haben Deutsche einst geschaffen
mit deutschem Fleiß zur goldnen Stadt
es war allzeit auch deutsch Gewaffen
das trutzig dich geschirmet hat

Streitkühnes Prag, so fest gebauet
hast du dich mir ins Herz hinein
wenn auch das Auge nicht mehr schauet
wohl deiner Schönheit lichten Schein
Dahin sind der Begeisterung Stunden
die reich dem Wandrer du geschenkt
doch ist dein Bild ihm nicht entschwunden
wie weit er auch den Schritt gelenkt

Text: Otto von Pfister –
Musik: auf die Melodie von Sind wir vereint zur guten Stunde bzw. Hast du dem Lied der alten Eichen

Anmerkung:  Wie wird sich da sprachlich aufgeplustert und von „Deutschheit“, „Gewaffen“ und  „Deutschgeweiht“ geschwafelt, um die kleingeistigen Großmachtsphantasien eines ehemaligen Studenten „von und zu Pfister“ zu transportieren – und das auch noch auf die Melodie „zu einer guten Stunde“ – gut, dass das vorbei ist.

in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Sind wir vereint zur guten Stunde“ ist ein Lied von Ernst Moritz Arndt (1814) Georg Friedrich Hanitsch (1815, nach Pierre Gaveaux . Es entstand im Gefühl des Sieges nach den Befreiungskriegen und wurde als Bundeslied vielfach nachgedichtet.