Zu Ury bei den Linden (Wilhelm Tell)

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Zu Ury bei den Linden
Der Vogt steckt auf den Hut
Und sprach Ich will den finden
Der dem kein Ehr anthut
Ich that nicht Ehr dem Hute
Und sah ihn kühnlich an
Er sagt Du traust dem Muthe
Will sehn ob du ein Mann

Er faßt den Anschlag eitel
Daß ich nun schießgeschwind
Den Apfel von dem Scheitel
Meinem allerliebsten Kind
Ach Vater was hab ich gethan
Daß du mich also bindest an

Mein Kind schweig still
mein Herz schonst groß
Ich hoff es soll mein Pfeilgeschoß
Kein Schaden dir bereiten
Du trägst kein Schuld und ich kein Sünd
Ruf nur zu Gott mit mir mein Kind
Gott wird den Pfeil schon leiten
Halt auf dein Haupt richt dich nur auf
In Gottes Namen schieß ich drauf

Der gerechte Gott soll leben
Ach Vater mein Gott mit uns hält
Der Apfel von dem Scheitel fällt
Gott hat den Segen geben

In Des Knaben Wunderhorn I, 1808 : „Tell und sein Kind Abgeschrieben vom Giebel eines Hauses in Arth in der Schweiz durch Arnim s Französische Miszellen III BS 82  – Als „Altdeutsches Gedicht in „Klio – eine Sammlung historischer Gedichte ()

Tells Schuß auf seinem Sohn und der Tod Geßlers vom Bruneck wird zwischen den 7. November 1307 und den 1. Januar 1308, wo die andern Vögte vertrieben wurden, gesetzt.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1307 : Zeitraum:
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