Wohlauf ihr guten Gesellen (Hauerlied)

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Wohlauf, ihr guten Gesellen
Auf Sank Annaberg wohl in die Stadt
Alle, die dort Bergwerk bauen wollen
Sie bauen mit weisem Rat
Es hat viel Klüft und Gänge
Gibt Silber, gibt reichen Blick
Wenn der liebe Gott sein Gnad wöll verhängen
Und daß es mag werden die Länge
So werden wir Hauer erquickt

Gott ehr uns den frommen Fürsten
Der uns das Bergwerk verleiht
Wir wollen ihm allzeit dienen
Wo er in dem Felde leit
Wie wohl uns vormals hat gethan
Wie Bergwerk recht ausführt
Das danken wir seiner Gnaden gar schöne
Wir geben ihm gut Wechsel, gut Frommen
So viel als feiner Gnaden gebührt

Ein Fürst ist auserkoren
Ein Gelübniß des römischen Reichs
Ein Herzog in Sachsen geboren
Herzog Heinrich war seins gleich
Herzog Moritz der heißt sein Nam
Ein Fürst ist lobesam
Gott mehr uns den edlen Samen
Davon Herzog Albrecht kam

Bergmeister und Bergherren
Die müssen wir halten schön
Wir müssen sie halten auf Ehren
Sie geben uns unsern Lohn
Daß mit wir mögen bauen
Bin der Grube tun wir schallen
Gut Erz tun wir reiner fällen
Daran sieht man seine Lust.

So schlagen wir drein mit Schallen
Wir Hauer, wir guten Gesellen
Frischlich wirs wagen wöllen
Bergfreiheit und die wir haben
Ein Ordnung ist schon bereit
Von denen und die uns gaben
von ihnen da müssen wir’s haben
Zufriedenheit und Einigkeit

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1521 „Auf St. Annaberg“, ohne Melodie und weitere Angaben)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1894 : Zeitraum:
Orte:

Anmerkungen zu "Wohlauf ihr guten Gesellen (Hauerlied)"

(Bin, Binnen = in. — schallen; hier so viel wie: die Werkzeuge beim Arbeiten erklingen lassen)