Wir zogen miteinander Hornist und Musketier

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Wir zogen miteinander
Hornist und Musketier
vier Arme, wenn wir stritten
zwei Füße, wenn wir stritten
ein Herz, wenn im Quartier

Wie hielten fest zusammen
was immer mochte sein
sobald mein Horn sich rührte
da foch und da marschierte
der Brave hinterdrein

Bis auf das Feld von Lützen
da traf die Kugel recht
da lag in seinem Blute
der Treue und der Gute
der tapfere Landesknecht

Und sprach: Daß Gott genade
mir kommt die letzte Not
Und deck mich zu mit Rasen
und tu das Lied mir blasen
Wohl starb er treuen Tod!“

Ich nahm in in die Arme
die Augen schloß er sanft
Ob er, ob ich geschieden
Wir lagen beid´ im Frieden
und tief auf uns die Nacht

Drauf deckt ich ihn mit Rasen
so wie er mir gebot
und blies mit hellen Zähren
ihm übers Grab zu Ehren
„Wohl starb er treuen Tod!“

Als wir nun heimwärts zogen
die Fahne flog im Wind
da jauchzten Väter, Brüder
da drängte durch die Glieder
ein Weib mit ihrem Kind

Sie forschte rings und winkte
mit Augen tränenrot
Das Herz schier wollt ihr brechen
als ich zu ihr mußt sprechen
„Wohl starb er treuen Tod!“

Text: Verfasser unbekannt ? ohne Angaben
Musik: auf die Melodie von “ Ich hatt einen Kameraden
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema: , ,
Liederzeit: vor 1915 : Zeitraum:
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Ich hatt einen Kameraden

„Ich hatt einen Kameraden“ ist ein Soldatenlied, das seit den Befreiungskriegen gegen Frankreich 1813-1815 viel gesungen und nachgedichtet wurde. Im deutsch-französischen Krieg 1870/71, im Ersten Weltkrieg (1914-1918)  und in der deutschen Wehrmacht während der NS-Zeit wurde es – auch als Propagandalied – in vielen Liederbüchern gedruckt und auch auf Liedpostkarten verbreitet.

Der Text stammt von Ludwig Uhland, der Original-Titel von 1809 lautet: „Der gute Kamerad“. Die Melodie, die Silcher für dieses Lied über die „Treue eines Soldaten“ wählte, ist ein von ihm umgemodeltes Volkslied im 3/4-Takt über die „Untreue eines Soldaten“, der ein junges Mädchen sitzen lässt, nachdem er bekam, was er wollte: „Ein schwarzbraunes Mädchen hatt´ ein´n Feldjäger lieb„.

Beim Marschieren wurden von den Soldaten nicht selten andere Lieder angehängt, vermutlich aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871 stammt dieser Zusatz:

„Die Artillerie rückt vor /  die Infanterie gibt Salven ab /
das ganze Jägerkorps /  rückt aus mit Sack und Pack /
Kavallerie muß attackieren / die Franzosen müssen retirieren /
die Franzosen müssen sehen / daß wir Deutsche Sieger sind.“

Das Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der fünften Klasse vorgeschrieben und war neben vielen ähnlichen Liedern Teil der Kriegserziehung im Kaiserreich. Seit dem 1.Weltkrieg war es Bestandteil des militärischen “Abschiedszeremoniells”, eine Tradition, die auch die Bundeswehr übernommen hat.

Im ersten Weltkrieg wurde nach „Ich hatt einen Kameraden“ beim Marschieren nach jeder Strophe angehängt: „“Gloria, Gloria, Gloria Viktoria / mit Herz und Hand für´s Vaterland, für´s Vaterland / Die Vöglein im Walde, die sangen so wunder wunderschön / In der Heimat, in der Heimat, da gibt´s ein Wiedersehn” – oder mir diesem Refrain: „Wer weiß, ob wir uns wiedersehn am kühlen Strand der Spree“