Was hört man denn Neues vom Kriegen (Kriegselend)

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Was hört man denn Neues vom Kriegen (Kriegselend)

Was hört man den Neues vom Kriegen
was hört man zu jetziger Zeit?
Was hört man von Reden und Sagen
der Marschall sei täglich bereit?
Wenn man so ein Leben betrachtet
wie Menschen und Vieh wird geschlachtet
so wird mir mein Herz wie ein Stein
das muss ja ganz fürchterlich sein

Die Mutter fing an zu weinen,
Voll Mitleid zersprang ihr das Herz:
„Ach Gott! gib mir endlich den Meinen
Und lindre doch einmal mein Schmerz!
Mein Sohn, der mich unterstützet
Sein Blut ist schon längstens verspritzt
Ist das nicht ein Jammer und Not?
Denn viele Kamraden sind tot.“

Der Vater, ein steinalter Greise
Am Stabe schon schleicht er umher
Ganz still, und er sagte ganz leise:
„Ich seh meinen Sohn nimmermehr!
Er lieget verscharret im Sande
In einem so fremden Lande
Mit Pulver und blitzendem Schwert
Liegt er jetzt unter der Erd.“

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1893, Nr. 1404 „Kriegselend“)

Aus dem Taunus, um 1880 gesungen. Durch Lewalter erhalten. Das Lied mag in den französischen Kriegen von 1807 — 1814 entstanden sein, wurde aber im letzten Feldzuge 1870 wieder hervorgesucht und erneuert.

Liederthema: , ,
Liederzeit: vor 1870 : Zeitraum:
Orte:
1404