Was gräbet und hacket im Sonnebrand

Das Proletarierheer

Volkslieder » Politische Lieder » Arbeiterlieder »

Was gräbet und hacket im Sonnebrand?
Die Lüfte erfüllet ein Ächzen
Was watet dort barfuß im glühenden Sand
im Hunger und Durst zum Verlechzen
Wenn ihr die schweißtriefenden Männer fragt
was rastlos in die Sonnenglut jagt
Das ist des Hungers alles bezwingende Macht

Was wandelt im nächtlichen Dämmerschein
im schwarzen Habit zu den Bergen
Was fährt dort im finsteren Schachte hinein
die Erze und Kohle zu bergen
Ja, wenn ihr die schwarzen Gestalten fragt
was sie in todbringende Schachte jagt
Es ist des Hungers alles bezwingende Macht

Was schleicht in hungernder Jammergestalt
dorthin zu der Esse, der hohen?
Was zwinget die Massen mit Riesengewalt
hinein, wo die Hochöfen lohen
Wenn ihr die hohläugigen Menschen fragt
was sie hin zur eig´nen Vernichtugn jagt
Es ist der Geldgier nie zu befried´gende Macht

Was glänzt dort und schimmert im weiten Feld
sich ringend wie Wogen und Wachten
Wer gibt zu den furchtbaren Waffen das Geld
und schlägt damit blutige Schlachten
Ja, wenn ihr die wütenden Streiter fragt
wer hateuch zum Kampf aufeinander gejagt
Das ist des Hasses nimmer zu stillende Macht

Was leuchtet voll Hoffnung am Firmament
und will uns erretten vom Falle
Es ist das Proletarier-Regiment
das gleiches Recht will für alle
Seht, wenn ihr die jungen Rekruten fragt
was sie ermutigt zur Freiheitswacht
Es ist der Arbeit alles besiegende Macht

Text: ohne Angabe
Musik: auf die Melodie von “ Was glänzt dort vom Walde ….Lützows wilde Jagd
in Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896 , Seite 34

 

Liederthema:
Liederzeit: vor 1896 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?“ bzw. „Lützows wilde Jagd“ ist ein Lied mit einem Text von Theodor Körner, den er am 24. 4. 1813 schrieb und der zuerst in: Zwölf freie deutsche Gedichte ( Leipzig , 1813) mit dem Vermerk: Leipzig , 24. April 1813 auf dem Schneckenberge, erschien. Der Text wurde später geändert. Die Melodie ist von Carl Maria v. Weber vom September 1814.