Wach auf wach auf mein Herz das brinnt

Volkslieder » Dialoglied »

=> (Alle Versionen)

Wach auf, wach auf
mein Herz das brinnt
Mein feins Lieb hat
Mein feins Lieb hat
mirs angezündt

Schenk ein, schenk ein
das hohe Glas!
Trink aus, feins Lieb
Trink aus, feins Lieb
was schadt dir das?

Es schadt mir nicht
es schmeckt mir wohl.
Ich weiß wol Ein‘
Ich weiß wol Ein‘
dies zahlen soll.

„Die’s zahlen soll
die ist nicht hier.“ —
Ist sie nicht hier
Ist sie nicht hier
so kommt sie schier.

Kommt sie dann nicht
zur rechten Zeit,
Nimm ich, feins Lieb
Nimm ich, feins Lieb
ein ander Weib

„Nimmst du ein Weib
nimm ich ein Mann
Leit mir, feins Lieb
Leit mir, feins Lieb
nit viel daran.

Fahr hin, fahr hin
du freier Held!
Mach du es wohl
Mach du es wohl
wie dirs gefällt.

Gefällt dirs nicht
fahr immer hin
Ich will noch bleiben
Ich will noch bleiben
wo ich bin

Und wer ich bin
man kennt mich wohl
Ich weiß noch Einen
Ich weiß noch Einen
ders werden soll

Ders werden soll
der ist nicht weit
Er wird wohl kommen
Er wird wohl kommen
zur rechten Zeit

Auf rechte Zeit
zu guter Stund
Der liebe Gott spar
Der liebe Gott spar
dich gesund

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Im Ton: Mein Herz mit Lieb verwundet ist
in Deutscher Liederhort I (1856, 157b. Fahr hin!) und Liederhort III (1894, Nr. 1514 „Fahr hin“)
Fliegendes Blatt. 8. 4 Bl. „Drey schöne newe Lieder.“ Das erste. Am Ende: „Gedruckt zu Nürnberg durch Valentin Fuhrmann.“ o. J.  (druckte zw. 1576— 98).

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1598 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Glück auf der Steiger kommt“ ist ein Bergmannslied, das seit etwa 1700 in verschiedenen Varianten mündlich überliefert und bis heute gesungen wird. Es gilt als das deutschsprachige Bergmannslied überhaupt. Einzelne Strophen waren schon Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt, die Variante mit dem „Steiger“ ist allerdings nur eine von vielen. „Bei der Nacht“ sang man kaum. es hieß außer „Glück auf!“ auch „Frisch auf!“ und „Wacht auf!“. Auch der zackige Rhythmus ist eher spät entstanden, von mehreren Melodien sind einige sogar im 3/4-Takt.

Eine Version im 4/4-Takt ist die heute bekannte und soll schon um 1700 im Bergliederbüchlein in Freiberg gedruckt worden sein. Ab 1843 wurde so auf jeden Fall im „Bergischen Land“ gesungen

Wacht auf wacht auf der Steiger kommt (1700)

Das sogenannte Steigerlied um 1850 im 3/4-Takt von der Bergstrasse mit „Der Bergmann kommt“:

Frisch auf der Bergmann kommt (3/4-Takt)

und als Walzer aus dem Odenwald ….

Der Zusatz „Bei der Nacht“ nach den ersten beiden Zeilen einer jeden Strophe taucht in vielen frühen Fassungen nicht auf. Eventuell ist er beim Marschieren und gleichzeitigen Singen von den Singenden hinzugefügt und beibehalten worden. Das ständig wiederholte „Alleweil bei der Nacht“ bzw. „Bei der Nacht“ ist z. B. Bestandteil von Jägerliedern.

Die Strophen 3 und 4 sind laut Erk schon um 1533 bekannt gewesen:

Die Bergleut sein / so hübsch und fein /
sie hauen das feinste Gold / aus festem Gstein
Der Eine haut Silber / der Andre Gold /
und dem schwarzbraunen Mägdelein / dem sein sie hold

Anmerkungen zu "Wach auf wach auf mein Herz das brinnt"

Eine wenig spätere Lesart von 16 St. aus dem Liederbuch Pauls von der Aeltst 1602 steht im Weimarer Jahrbuch II, 1855. S. 349, — Die 2— 6 Str. finden sich wieder im Bergliederbüchlein 1740 (s.  Wach auf Wach auf der Steiger kommt) Zu diesem Vermengen mag wohl der gleiche Anfang beider Lieder die nächste Veranlassung gegeben haben. — Zu Str. 2 — 5 vergl. auch die ähnlichen Schlußstrophen im Lied: Es war ein Jäger wohlgemuth.

6. Leit, liegt. – 11. sparen, schonen, erhalten.