Und mögen Orden gleißen (Das eiserne Kreuz)

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Und mögen Orden gleißen
des Goldwerts sich bewußt
das schlichte Kreuz von Eisen
schlägt all sie auf der Brust
Kein andres ist zu achten
ihm gleich an seltnem Wert
das in der Not der Schlachten
den Mann und Kämpfer ehrt

Es faßt nicht Edelsteine
es schließt kein Kleinod ein
von keinem goldnen Scheine
will es umfunkelt sein
Wo treu die Herzen klopfen
da schmückt es Mann um Mann
vom Blut ein reiner Tropfen
klebt heimlich nur daran

An der Entscheidung Tag
ein König hat´s geweiht
daß es der Kämpfer trage
der Sieger großer Zeit
Den blut´gen Weg der Ehre
von seinem Eisen lies:
„Katzbach und La Rohiere
Montmartre und Paris“…

Zu Deutschlands Auferstehen
da es vom Zwist genas
hoch auf den Spicherer Höhen
und im dem Tal der Maas
Die dort in weißen Bärten
das Kreuz am Schwarzen Band
Des Kaisers Kampfgefährten
waren sie ausgesandt

Wohlan, heraus den Degen
vorwärts in festem Tritt
nehmt solcher Väter Segen
in euere Schlachten mit
Und wenn die Mörser krachten
in Not und Feuerschein
Der alte Gott der Schlachten
wird wieder mit euch sein

Der Sturm wühlt in den Eichen
es gilt uns heil´gen Krieg –
O glaubt mir: dieses Zeichen
führt deutsche Kraft zum Sieg
Zieht aus, und wert der Ahnen,
kehrt heim in Siegerlust
Das Kreuz an euren Fahnen
das Kreuz auf eurer Brust

Text: Rudolf Presber
Musik: auf die Melodie von „Erhebt Euch von der Erde“ bzw Frisch auf zum fröhlichen Jagen
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1915 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

1802 schrieb Novalis ein innig-gläubiges Gedicht auf  Jesus, der so viel am Kreuz erlitten hat und dessen Leiden dennoch ganz in Vergessen gerieten. Zehn Jahre darauf nahm Max von Schenkendorf dieses Gedicht als Inspiration und verfasste während der Befreiungskriege gegen das Frankreich Napoleons ein Lied auf den „Turnvater Jahn“ (Erneuter Schwur, an den Jahn, von wegen des heiligen teutschen Reiches), das dann vielfach nachgedichtet und im Liederbuch der SS in der Zeit des Nationalsozialismus gleich nach dem Horst-Wessel-Lied stand. Als Melodie verwendete Schenkendorf die des französischen Liedes „Pour aller à la chasse, il faut être matinal“ („Frisch auf zum fröhlichen Jagen“).

Auf auf zum fröhlichen Jagen (Hancke)

Dieses heute noch bekannte Jagdlied wurde erstmals 1723 als „Auf auf auf auf zum Jagen“ von Gottfried Benjamin Hancke ins Deutsche übertragen. Die „schmissige“ Melodie ist vielfach mit neuen Texten versehen worden, so z. B. 1742 von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Johann Sebastian Bach in der Bauernkantate (Mer hahn en neue Oberkeet, Aria 16 „Es nehme zehntausend Dukaten…“) und in den Befreiungskriegen um 1813 von Friedrich de la Motte Fouqué, der die erste Zeile in „Frisch auf zum fröhlichen Jagen“ änderte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde vor allem diese militärische Fassung vielfach gedruckt.

Goethes „Bundeslied“ von 1775 wurde – neben späteren Vertonungen – auch auf diese Melodie gesungen, eventuell schrieb Goethe den Text bereits auf „Pour aller à la chasse“? Besonders populär wurden die Neutextungen durch Max von Schenkendorf  „Erhebt euch von der Erde“ (1813) und „Wenn alle untreu werden“ (1814) aus den Befreiungskriegen.