Überall auf Gottes Erden mag es schön und herrlich sein

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Überall auf Gottes Erden
mag es schön und herrlich sein
doch am liebsten bleibt die Heimat
ja die Heimat mir allein
drum mein Deutschland, du schönes Deutschland
du so viel geliebtes Land, wo die Heimat
wo die Wiege ja in meiner Kindheit stand

Doch die deutschen Männer eilten
zu der Fahne einst geschwind
um zu kämpfen für die Freiheit
für ihr Weib und für ihr Kind
für ihr Deutschland, schönes Deutschland
das so viel geliebte Land, wo die Heimat
wo die Wiege ja in meiner Kindheit stand

Doch so mancher kam nicht wieder
fern zurück aus Feindesland
ihrer denken wir in Liedern
denn sie sind in Gotteshand
ihr aus Deutschland, schönes Deutschland
das so viel geliebte Land, wo die Heimat
wo die Wiege ja in meiner Kindheit stand

Ja für uns seid ihr gefallen
in dem Feld und auf dem Meer
eu´r gedenken wir vor allen
denn euch ist die höchste Ehr´
für euer Deutschland, eure Heimat
zogt ihr aus mit frohem Mut, für euer Liebstes
für euer Teuerstes gabt ihr euer letztes Blut

Text: Friedrich Schriefer –
Musik: Deutschland Deutschland über alles
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Anmerkung: Wenn der ganze Irrsinn vorbei ist, wird verzweifelt nach einem Sinn gesucht. Wer wagt zu sagen, daß all die jungen Männer letztendlich für den Reichtum einiger weniger getötet wurden?

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Josef Haydns Melodie, auf die Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland sein „Deutschland über alles“ dichtete, ist in den ersten Takten identisch mit der Melodie des kroatischen Volksliedes “Stal se jesam rano jutro malo pred zoru” (“Bin früh morgens kurz vor der Morgendämmerung aufgestanden”)

Stal se jesam rano jutro (Deutsche Nationalhymne)

Dieses Lied wurde in der Gegend um Sveti Ivan Zelina, Međimurje und im österreichischen Burgenland, wo schon jahrhundertelang eine starke kroatische Minderheit lebt, gesungen. Joseph Haydn kannte die Region und ihre Lieder gut.  Zu dem ersten vier Takten der kroatischen Melodie fügte er eine Modulation hinzu und eine Variation am Ende,  fertig war „seine“ Komposition.

Deutschland Deutschland über alles

Die deutsche Nationalhymne, 1841 auf Helgoland von Hoffmann von Fallersleben auf die Kaiserhymne von Josef Haydn geschrieben, wurde erst 1922 von dem sozialdemokratischen Reichspräsidenten Ebert zur Hymne erklärt. Schon früh gab es Nachdichtungen und Parodien auf „Deutschland Deutschland über alles„. Hier sind zahlreiche dieser Texte zusammen getragen. Mehr als 50 Nachdichtungen.

Nur 11 Jahre lang war das Lied mit allen drei Strophen in der Weimarer Republik die Nationalhymne, während der NS-Zeit wurde die erste Strophe gemeinsam mit der SA-Hymne, dem Horst-Wessel-Lied gesungen, nach 1945 war es auch deshalb zunächst nicht mehr die deutsche Hymne. Ab Mitte der 50er Jahre sang man in Westdeutschland dann nach längerem Streit die dritte Strophe von „Deutschland Deutschland über alles“, die DDR hatte eine eigene deutsche Hymne „Auferstanden aus Ruinen.