Sie liebt dich doch Ismene

Sie liebt dich doch Ismene
Damot, sie liebet dich
Die unverstellte Träne
ist ein Beweis für mich
Mein Herz fühlt noch die Triebe
stets wünscht es dein Gesicht
Entdeck es ihm., o Liebe
nur straf Damoten nicht

Was dir mein Mund geschworen
Wird nie mein Herz bereun
Nie geht der Schwur verloren
Dir ewig treu zu sein.
Du sagst mir von Narzissen:
Damot, wenn dies geschicht.
So quäle mich, Gewissen,
Nur straf Damoten nicht

Dort unter jener Buchen
Dort schmückte dich mein Band
Dort kam ich, dich zu suchen
Dort nahm ich deine Hand
Sie soll ohn zu erröten
Wann mir die Treu gebricht
Sie soll Ismenen töten
Nur straf Damoten nicht

Ich schnitt in diese Linde
Den Bund der Liebe ein
Wann sie mich untreu finde
Sei sie mein Leichenstein
Nein schone nicht Ismenen
Wenn sie das Bündnis bricht
Nein, Himmel, nein versöhne
Nur straf Damoten nicht

Text und Musik: Verfasser unbekannt

Liederthema:
Liederzeit: vor 1767 : Zeitraum:

Anmerkungen zu "Sie liebt dich doch Ismene"

Böhme schreibt dazu in „Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895): „In dem handschriftlichen Liederheft um 1805 folgt dieses Lied unmittelbar auf das „Ich liebte nur Ismenen„. Zu der Melodie ist einfacher Baß gesetzt, und unter einige Stellen der Melodie stehen Unterlagen zur Begleitung. Wie man sieht. ist die ganze Melodie durch Verschnörkelung nach italienischer Opern-Arien-Manier entstellt, undeutsch.“