Rosa wir fahr’n nach Lodz

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Der Franzl hat a neue Braut
seit er beim Militär ist
die ist ganz tadellos gebaut
wenn s auch a bissen schwer ist
Sie stammt zwar nicht von Doda
sie stammt vielmehr von Skoda
Die Taille dieser Nymphe
ist netto Dreißig-fünfe.

Lang hat der Franzl nachgedacht
wohin die Hochzeitsreis‘ er macht
da plötzlich kam das Kriegsgebraus
und Franzl rief begeistert aus:

Rosa, wir fahr’n nach Lodz.
Der Hötzendorf, der fahrt bald hin
es geht direkt der Zug von Wien
Rosa, wir fahr’n nach Lodz.

Text: Fritz Löhner-Beda
Musik: Artur Marcel Werau

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„«Dicke Bertha» hieß ein kolossaler Mörser von Krupp, dessen Geschosse noch aus zwölf Kilometern Entfernung Festungsmauern durchdrangen. Ein Pendant dazu stellte 1915 die böhmische Rüstungsfirma Skoda her. Prompt dichtete Fritz Löhner-Beda, der zuvor mit Leo Falls Operette Die Dollarprinzessin Fortune gemacht hatte, ein Marsch-Couplet, in dem das Geschütz «Rosa» getauft und als Soldatenbraut an der Ostfront geprüft wird. “
(Ethel Matala de Mazza, in: Zeitschrift für Idee-Geschichte, Heft VIII/2 Sommer 2014)

siehe auch: Theo wir fahrn nach Lodz

  • Spiegel-Artikel 1974
  • Brief an den Spiegel (1974):
    „Mir fehlt am Schluß Ihres ebenso glänzend geschriebenen, wie informativen Artikels über den letzten Erfolg der Schlagersängerin Vicky Leandros ein Satz: »Aus dem von Fräulein Leandros besungenen Lodz wurde 1939 das Ghetto Litzmannstadt.« — Aus Lodz-Litzmannstadt (auch das »Wartezimmer« genannt) wurden in den Jahren 1941/42 70 000 Menschen in das 60 Kilometer entfernt liegende Chelmo (Kulmdorf) zur Vernichtung geschickt. Meine Mutter war unter ihnen. Erschütternd, dass der Name Lodz bis zur Bearbeitung durch Vater Leandros in Deutschland scheinbar unbekannt blieb. Jetzt ist er Gott sei Dank in aller Munde. Der erste »Hit«, der den Namen eines Konzentrationslagers trägt. “
    (Wien PROF. PETER LOOS Regisseur am Theater in der Josefstadt)

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