Als wir nach Frankreich zogen

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Als wir nach Frankreich zogen
wir waren unser drei
Ein Schütze und ein Jäger
und ich, der Fahnenträger
der schweren Reiterei

Drei Brüder und drei Herzen
der Fahne folgten sie
Zu Lüttich auf dem Plane
da flüsterte die Fahne:
„Herr Jesus und Marie!“

Und als wir weiter zogen,
wir waren unser zwei:
Ein Bückeburger Jäger
und ich, der Fahnenträger
der schweren Reiterei

Zwei Brüder und zwei Herzen
begrüßten Tau und Tag.
Am Abend purpurfarben
zu Longwy in den Garben
die Fahne „Amen“ sprach

Und als sie „Amen“ sagte,
riß noch ein Herz entzwei:
„Ade, mein lieber Jäger
dich grüßt der Fahnenträger
der schweren Reiterei!“

„Ach Mutter, liebste Mutter
nur fest auf Gott gebaut
Noch tut die Fahne schweben
die mir auf Tod und Leben
mein Kaiser anvertraut.“

Und flüstert sie einst leise:
„Nun gilt es dir, Gesell“
Dann folgt der Fahnenträger
dem großen Trommelschläger
zum himmlischen Appell

Text: Josef v. Lauff (1914) (1855-1933)
Musik: unbekannt
in Die weiße Trommel (1934) – Lieb Vaterland (ca. 1935) —

Der Schriftsteller und Dramaturg Josef von Lauff war so kaisertreu, daß dieser ihn 1913 in den Adelsstand erhob – kein Wunder, daß er dann als Kriegsberichterstatter mit Gedichten wie diesem dem Kaiser entsprechend dankte.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1914 : Zeitraum:
Orte: