Rot scheint die Sonne, fertig gemacht
wer weiß ob sie morgen für uns auch noch lacht.
werft an die Motoren, schiebt Vollgas hinein,
Startet los, flieget ab, heute geht es zum Feind.
An die Maschinen, an die Maschinen,
Kamerad, da gibt es kein zurück.
Fern im Osten stehen dunkle Wolken
Komm mit und zage nicht, komm mit
Donnern Motoren, Gedanken allein,
denkt jeder noch schnell an die Lieben daheim.
Dann kommt Kameraden, zum Sprung das Signal,
wir fliegen zum Feind, zünden dort das Fanal.
Schnell wird gelandet, schnell wird gelandet,
Kamerad, da gibt es kein Zurück.
Fern im Osten stehen dunkle Wolken
Komm‘ mit und zage nicht, komm‘ mit.
Klein unser Häuflein, wild unser Blut,
wir fürchten den Feind nicht und auch nicht den Tod,
wir wissen nur eines, wenn Deutschland in Not,
zu kämpfen, zu siegen, zu sterben den Tod.
An die Gewehre, an die Gewehre.
Kamerad, da gibt es kein Zurück,
Fern im Osten stehen dunkle Wolken
Komm‘ mit und zage nicht, komm‘ mit.
An die Gewehre, an die Gewehre.
Kamerad, da gibt es kein Zurück,
fern im Osten stehen dunkle Wolken.
Komm mit und zage nicht, komm mit!
Dann wird gelandet, dann wird gelandet,
Kamerad, da gibt es kein Zurück.
Fern im Osten stehen dunkle Wolken ,
Komm mit und zage nicht, komm mit.
Text und Musik: Friedrich Schäfer (1938)
„Oberjäger Friedrich Schäfer“ wurde 1919 geboren und starb 1992 .
Dieses Lied aus der Zeit des Nationalsozialismus wurde in der (westdeutschen) Bundeswehr als „Hymne der Fallschirmjäger“ eingeführt, wurde aber auch in anderen Truppengattungen gesungen. Es steht jedoch nicht in den offiziellen Bundeswehrliederbüchern, weder in „Liederbuch der Bundeswehr“ (1958), „Hell klingen unsere Lieder“, Liederbuch der Bundeswehr, 1976 noch in „Kameraden singt“, 2. Auflage, 1991.
Kritik: Insbesondere die dritte Strophe wurde wegen ihrer kriegerischen Wendung („zu kämpfen, zu siegen, zu sterben den Tod“) immer wieder kritisiert. Sie wurde schließlich in der 1. Luftlandedivision verboten und komplett gestrichen. Die Zeilen „Fern im Osten stehen dunkle Wolken“ versuchen Hitlers Angriff auf die Sowjetunion als „Notwehr“ zu rechtfertigen: Diese Zeile wurde später geändert in: „Hoch am Himmel stehen dunkle Wolken“. Insgesamt ein weiteres Beispiel für die Übernahme nationalsozialistischer Lieder in die Armee der Bundesrepublik Deutschland, aber auch für Kritik und einige Korrekturen.
–> Artikel in „Junge Welt“ von 2003
–> Über Traditionen in der Bundeswehr
in: Liederbuch der Fallschirmjäger (1983) — Liederheft der 1. Luftlandedivision
Liederthema: Kriegspropaganda, Soldatenlieder
Liederzeit vor 1938 - Zeitraum: 1933-1945 Nationalsozialismus
Stichwort: Hitler •
Anmerkungen:
Mitte der 1970er Jahre sang man die zweite Strophe mit „Hoch am Himmel stehen dunkle Wolken.“ bei der Bundeswehr: „Ich war 1976/77 als Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr bei einer Fermelde-Einheit, unserer Kompanieführer war eine Weile bei den Fallschirmjägern gewesen und wir sangen vielmals beim morgendlichen Apell die 1. Strophe des Fallschirmjäger Lieds.“ (eingesandt von H.S.)