Richte dich auf Germania, Richte dich auf
Nicht mehr beweinen
sollst du der deinen
Zwietracht und Neid
Jammer und Leid
Hörst du das Jauchzen im Süden und Norden
trauliches Grüßen von Herz zu Herz
Richte dich auf aus Kummer und Schmerz
einig sind all deine Kinder geworden
Richte dich auf Richte dich auf Germania
Siehe der Morgen der Freiheit ist nah

Richte dich auf Germania, Richte dich auf
Nicht mehr mit Klagen
sollst du ertragen
bübischen Spott
Knechtschaft und Not
Richte dich auf in gebietender Schöne
weithin strecke dein flammendes Schwert
um dich geschart, der Freiheit wert
mächtig gerüstet sind all deine Söhne
Richte dich auf Richte dich auf Germania
Siehe der Morgen der Freiheit ist nah

Richte dich auf Germania, Richte dich auf
Finstre Gewalten
wollen dich halten
scheuche sie fort
sprich nur ein Wort
Stolz kannst du, nicht mehr in Flören, entfalten
weithin strahlend das heil’ge Panier
siehe Alldeutschland steht zu dir
einig und frei und nicht mehr zu spalten
Richte dich auf Richte dich auf Germania
Siehe der Morgen der Freiheit ist nah

Text: ?
Musik: Franz Abt, Op.257 3
in Liederbuch für die deutsche Turnerschaft

Anmerkungen zu "Richte dich auf Germania"

Nicht zuletzt auf dieses von Männerchören nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 viel gesungene, vor nationalem Pathos nur so triefende Musikstück, schrieb Georg Herwegh sein großartiges „Germania mir graut vor dir!“