Nun will der Lenz uns grüssen

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Nun will der Lenz uns grüßen,
Von Mittag weht es lau,
Aus allen Wiesen sprießen
Die Blumen rot und blau.
Draus wob die braune Heide
Sich ein Gewand gar fein
Und lädt im Festtagskleide
Zum Maientanze ein.

Waldvöglein Lieder singen,
Wie ihr sie nur begehrt,
Drum auf zum frohen Springen,
Die Reis‘ ist Goldes wert!
Hei, unter grünen Linden,
Da leuchten weiße Kleid‘!
Heißa, nun hat uns Kinden
Ein End all Wintersleid!

Text: Neuere Fassung nach Neidhard von Reuenthal –  13. Jahrhundert
Melodie: in Anlehnung an das alte Geusenlied Wilhelm von Nassauen , 17. Jahrhundert

in: — Wander-Liederbuch (1927) — Wir singen (Grossdruck)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1800 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Die Melodie, die noch heute gesungen wird, ist die Weise eines franz. Jagdliedes von Charles (nach anderen Drucken: Chartres). Man sieht, dass die Musik wesentlich unserm deutschen Jagdliede v. 1624: „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ gleicht, das ebenfalls auf eine franz. Jägermelodie zurückgeführt wird und dessen Weise schon in Tonangaben von 1607 als die „neue Jagd“ erwähnt wird. (Böhme, Liederhort). Das Lied war zu Anfang des 17. Jahrhunderts sehr beliebt.  In den Niederlanden entstand vor 1600 auf diese Melodie „Wilhelmus von Nassauen“, wesentlich langsamer gesungen und gespielt ist sie heute die Niederländische Nationalhymne.