Wer Geld an der Eisenbahn will verdienen

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Wer Geld an der Eisenbahn will verdienen
Der muß ja den Schubkarren schieben
Wohl bei dem Tag, wohl bei der Nacht

Der Schachtmeister muß sich schämen
Weil er so die Leut tut quälen
Für so einen schlechten Lohn

Es kommt der liebe lange Winter,
Dann schreien Frau und Kinder
„Wo hast du deinen verdienten Lohn?

„Den Lohn kann ich euch nicht geben
Und wenn ihr mich bringt um mein Leben
Denn ich habe ja nichts verdient.“

Dann bleib‘ ich lieber daheime
In angenehmen Träumen
Bis bessere Zeiten sein

Daheim kann ich nicht bleiben
Und mir die Zeit vertreiben
Drum muß ich wieder zur Eisenbahn hin

Aus Niederscheld: Wolfram, Nassau. Nr. 374, S25
Stadtteil der Stadt Dillenburg im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
in Wolfgang Steinitz, Nr. 124 A

Geschichte dieses Liedes:


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Liederzeit: (1894)
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Um 1860 wurden in ganz Deutschland, besonders aber in Norddeutschland, im preußischen Gebiet, fieberhaft Straßen und Eisenbahnen gebaut, wobei als Erdarbeiter damals nur Deutsche tätig waren, während später, besonders nach 1890, zunehmend billigere italienische, polnische, slowakische u. a. ausländische Arbeiter herangezogen wurden. „„O Hüneburg, o Hüneburg, wie brummten meine Knochen! Das war ein Stück Arbeit, das will ich jedem versichern. Wer das nicht mitgemacht hat, der kennt das nicht. Aber es ging alles nur um das liebe Geld, das musste man haben, das war der ganze Zwang, anders war... weiter lesen

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