Mir blühet kein Frühling mir lacht keine Sonne

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Mir blühet kein Frühling mir lacht keine Sonne

Mir blühet kein Frühling, mir lacht keine Sonne
mir duftet kein Veilchen, für mich ist alles dahin

Jetzt wall ich in Nächten, zu Stätten voll Grausen
Und weine und jammre und fleh um Tröstung zu Gott

Wie war mir’s so anders, als sie mir zur Seite
Beim Schimmer des Mondes mit mir die Fluren durchstrich

Mir blühte der Frühling, mir lachte die Sonne
Mir dufteten Blümchen, ich war der Glücklichste sonst

O stille die Tränen, Nie kehren sie wieder
Die Tage der Wonne, sie sind auf ewig entflohn

O senke dein Auge, von Tränen umdüstert
Zur Erde hernieder, gern nimmt sie den Leidenden auf

Schläfst du ihr im Schoße, so findest du Ruhe
Sie trocknete manchem der Liebe Tränen schon ab

Text und Musik: Verfasser unbekannt (vor 1805)
ein deutscher Blues ?

Liederthema:
Liederzeit: vor 1805 : Zeitraum:

Zweite Melodie zu "Mir blühet kein Frühling mir lacht keine Sonne"

Zweite Melodie zu Mir blühet kein Frühling mir lacht keine Sonne
als 3/4 notiert, aus den Rheinlanden

Anmerkungen zu "Mir blühet kein Frühling mir lacht keine Sonne"

Der Kommentar von Böhme in: Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 472 „Der Trauernde“):

Der Verfasser dieses reimlosen Liedes, das auf die rührselige Wertherperiode zurückweist, ist ungekannt. Es steht schon in „Blumenkränze geselliger Freude“ Liedersammlung Bremen Carl Seyffart 1805 S 61. So etwas hat der Deutsche bis in die Neuzeit zur Selbstqual gesungen oder sich wohl meist von Bänkelsängern mit Guitarrebegleitung vorsingen lassen. Nicht nur in Norddeutschland, Thüringen und Berlin (s.Irmer Volkslieder 1842 Nr 20) sondern auch am Rhein fand ich ’s in K Beckers Manuskripten mündlich aus Hellertshausen (Hochwald, 1892) Die alte Melodie vermutlich von Bornhardt war in 3/4 Takt umgewandelt und vom Text wurde bloß 1, 3 und 5. Strophe gehört.“