Maria wollt zur Kirche gehn

Maria wollt zur Kirche gehn
Da kam sie an den tiefen See
Als sie wohl an den See hinkam
Der Schiffmann jung stand fertig da

Ach Schiffmann schiff mich über das Meer
So geb ich dir was dein Herz begehrt
Ich schiffe dich wohl über das Meer
Wenn du willst meine Hausfrau seyn

Soll ich erst deine Hausfrau seyn
Viellieber schwimm ich über das Meer
Als sie wohl in die Mitte kam
Fingen alle Glöcklein zu lämen an

Sie läuten groß sie läuten klein
Sie läuteten wohl alle zugleich
Maria kniet auf einen Stein
Dem Schiffmann sprang sein Herz entzwei

Text und Musik: Verfasser unbekannt  – vom Rheine
Die Geschichte erinnert an „Es freit ein wilder Wassermann
als „Marias Kirchgang“ In Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen (1841 , Band II)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1841 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Die Ballade „Es freit ein wilder Wassermann“ ist in verschiedenen Liedfassungen überliefert: Ein wilder Wassermann will die Königstochter zu sich ins Wasser holen, wo sie mit ihm leben soll.  1817 erstmals aufgeschrieben, ist „Es freit ein wilder Wassermann” aber vermutlich recht alt. Es gibt auch Fassungen, in denen der Wassermann schlicht ein reicher Mann ist, der sich die schöne Tochter kraft seines Reichtums holen kann.

Ähnlichen Inhalts  ist die alte schwedische Ballade „Bergkönig und Königstochter“ (Altschwedischen Balladen). In de schwedischen Ballade wird die Liebe des Kindes zu seiner Mutter verherrlicht, während im deutschen Liede die Liebe der Mutter zu ihren Kindern zum Thema wird. In der schwedischen Ballade vergißt „Schön Gretchen“ Himmel und Erde, Gott, Bruder und Schwester, aber nicht ihre traurige Mutter; in der deutschen Ballade verlässt die „schöne Hannele“  Vater und Mutter und gibt die ganze Welt auf, um nur bei ihren Kindern im Wasser zu bleiben.