Mag ich reden oder schweigen still

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Mag ich reden oder schweigen still
Oder denken was ich will
Das Lieben steht frei
Wohl ein verborgene Lieb
Ein Wollust sei

Sei es beim Tag oder Nacht
Wann ich vom Schlaf erwacht
An dich gedenk
Hab ich dir viel tausendmal
Liebes-Seufzer geschenkt.

Englisches Angesicht
Ich bitt, abschlag mirs nicht,
Was ich von dir begehr
Sonst Hab ich auf der Welt
Kein Freud nicht mehr

Meine Leut‘ die wehren mirs wohl
Daß ich dich nicht lieben soll.
Weil du bist schlecht;
Aber weil kein Red nicht schadt.
Lieb ich dich erst recht.

Schaut nur an, das kleine Kind
Greift nach den Waffen geschwind
Und läßt nicht ab
Ich will dir treu verbleiben
Bis in das Grab

Böhme präsentiert diesen Text in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 512a) als  die Grundlage von „Wenn ich ein Vöglein wär„, „unseres viel gesungenen, auch mit kindlichen Texten von Jugendbekannten vermischten Liedes“. Ein Liebeslied aus einem fl. Bl. „Sieben Neue Schöne Lieder (das 2.) Gedruckt in diesem Jahr“ (beim ersten Liede steht die Jahrzahl 1757)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1757 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Zum Abdruck des Textes im Wdh. I, 1806, S. 208 urteilt Goethe: „Einzig schön und wahr.“ Herder bemerkt: „Die Melodie (jedcnfalls die noch übliche) ist dem Inhalte angemessen, leicht und sehnend.“ — „Aller Mondschein, Mondschein die Hülle und Fülle, und die ganze Seele übergießend , steht in dem Liede „Wenn ich ein Vöglein war“ — schreibt H. Heine, die romantische Schule, Hamburg 1836, S. 222. — Der Text im Volksmund tritt zuweilen in veränderten und erweiterten Lesarten auf, eine frühe Fassung des Liedes auf einem fliegenden Blatt von 1757.