Mädchen steh auf und laß mich ein

Die Spröde

Volkslieder » Liebeslieder » Liebeskummer »

=> (Alle Versionen)

Mädchen steh auf und laß mich ein
ich will die Nacht dein Buhle sein !

Ich steh nicht auf und laß dich ein
erst kommt die Lust, dann Todespein

Mach du nur auf, od’r laß es sein
du spröde Maid, ich begehr nicht dein

Ich bin zu spröde, schwung bist du
hat auch das Ein‘ vorm Andern Ruh

Text: Zuccalmaglio (1828) nach der Melodie vom Böhmischen Wind, in Kretzschmer, Volkslieder. I, 173 mitgeteilt als „Die Spröde“, aus Kleve, Niederrhein. in Deutscher Liederhort II (1895, Nr. 980b Anmerkungen(

Liederthema:
Liederzeit: vor 1828 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Das Lied vom böhmischen Wind bzw. „das Besenbinderlied war schon vor der Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. Lessing kannte es aus seiner Jugendzeit (1740-1750) und hat mehrere Strophen davon aufgezeichnet, s. Lessing’s Schriften, 12. Bd., Berlin 1840, S. 491.“ (Deutscher Liederhort II, S. 746) Es sind dies die Strophen: „Wenn ich kein Geld im Beutel hab…“ bis „Leute, wer kauft mir Besen ab“)

Die Melodie ist ebenso alt, also vor 1740 entstanden. Um 1820 wird sie durch Tübinger Studenten zwei Texten von Uhland zugeeignet: „Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein“  (Ballade) und „Es gingen drei Jäger wohl auf die Pirsch (Jägerlied). Dadurch wurde sie weiter bekannt, gedruckt und bis heute gesungen von Jung und Alt. Unsinnig entstellt ist sie zuerst in 4/4-Takt notiert im Liederbuch für Hochschulen 1823 (daher die Karrikatur bei Kretzschmer I, 173 mit Uhland’s Texte: Es zogen drei Bursche …  —

Mit dem Besenbinderliede ist fast überall ein Ständchen (Zwiegespräch mit dem Mädchen am Fenster) verbunden. Derartiger Anfang, wie „Mädel steh auf und laß mich ein“ — dürfte wohl der ursprüngliche gewesen sein, bis der Text verlotterte. Sollte das Lied gar einem Volksschauspiele angehört haben? — (ebenda)