Ludwig Erk: Erk’s handschriftliche Volkslieder in 41 Sammelbänden , Hochquart . Bibliothek der K. Hochschule für Musik in Berlin . Der Schatz des Gesammelten läßt sich nicht genau bestimmen , da die Lieder nicht numeriert sind u . der vorhandene Registerband nur einen kleinern Teil verzeichnet . Nach meiner Schätzung enthalten die 41 Quartbände auf mehr als 24 000 Seiten ungefähr 12 000 Lieder u . 15 000 Kinderreime . Unter den Liedern finden sich annähernd 10000 weltliche Volkslieder , 1000 katholische Kirchenlieder u . 1000 volkstümliche Kunstdichtungen.

Diese Volkslieder, großenteils mit ihren Melodien versehen, entstammen zum großen Teile der mündlichen Überlieferung aus ganz Deutschland, was ihren hohen Wert ausmacht . Sie sind teils von Erk selbst v . 1830-1882, oder durch dessen Freunde u . Schüler gesammelt .

Der übrige Teil der Sammlung bringt sorgsame Abschriften aus alten Handschriften , alten weltlichen u . geistlichen Liederbüchern und fliegenden Blättern , die Erk aus vielen deutschen Bibliotheken u . Privatsammlungen zugänglich waren . ( Seine protestantische Choralsammlung hatte Erk von dieſen Bänden getrennt ) .

Von manchem Volksliede sind 10—20 u . mehr Lesarten vorhanden ; aber nur der genaue Rapport über den meisten Liedern läßt auffinden , was zusammengehört , da das Register versagt . Zwischen den einzelnen Liedern u . Kinderreimen finden sich tausende von Notizen über literar- , sprach- , musik- u . kulturgeschichtliche Dinge , aus seltenen Büchern , Zeit u . Handschriften gezogen . Sie stehen aber nicht bei den Texten , zu deren Inhalt sie irgendwelche Beziehung haben , sondern in allen Kollektanen zerstreut . Erk’s Sammelbände werden für Liederforscher u . Musikhistoriker noch lange eine reiche Fundgrube bleiben , darin man gesuchte Ausbeute u . Belehrung finden u . den Sammelfleiß dankbar bewundern wird .

Ohne Übertreibung darf man wohl die Erk’sche Sammlung v . Volksliedern die reichste u . wegen ihrer Musikbeigaben die einzig dastehende in Deutschland nennen , die sich der v . Meusebachſchen ( jetzt in K. Bibl . Berlin ) würdig anreiht und dieselbe vervollständigt .