Liederlexikon: Dr. Arnold

Handschriftliche Volksliedersammlungen

| 1864

Dr. Arnold’s handschriftliche Volksliedersammlungen . — Angelegt und großenteils selbst geschrieben von dem als Musikverleger in Elberfeld 1864 verstorbenen Dr. F. W. Arnold . Diese wertvolle Sammlung , die mir von dessen Sohne, Musikverleger in Dresden ( +1876 ) bei Herausgabe meines Altdeutschen Liederbuchs zur Benutzung gütigst überlassen wurde, bestand in:

  1. Katholische Kirchenlieder mit ihren Melodien aus Gesangbüchern des 16. u . 17. Jahrhunderts in Abschrift, 2 Pakete lose Quartblätter in Pappdeckeln , alphabetisch gelegt . Sie waren zur Herausgabe bestimmt, das der Tod verhinderte und nun durch Bäumker’s großes Werk überflüssig geworden ist.
  2. Protestantische Kirchenlieder mit Melodien , Abschriften aus Gesangbüchern des 16. Jahrhunderts, ein Paket in Quart .
  3. Weltliche Lieder des 16. Jahrhunderts mit den Singweisen aus allen gedruckten Sammlungen jener Zeit, zwei Pakete in Quart . Sie waren zu einem Werk, ähnl . dem Altdeutschen Liederbuch, bestimmt . In diesen 5 Quartanten sind die Texte zum Teil von Arnold’s Kindern, die Noten durchweg von ihm selbst geschrieben.
  4. Einzelblätter mit Volksliedern v . W. Zuccalmaglio’s Hand , von ihm zum Teil selbst gedichtet u . komponiert.
  5. „Volksmelodien aus dem Siebengebirge“ Quartheft von einigen Bogen Schreibpapier mit dieser Aufschrift, alles von Dr. Arnold’s eigener Hand. Jeder Melodie sind bloß die Anfangsworte, für die Fortsetzung ist auf Simrock’s Volkslieder (1852) verwiesen. Nach Aussage des Sohnes soll Dr. Arnold diese Weisen auf einer Sommerreise 1860 gemeinsam mit einem Juristen gesammelt haben. Mehrere derselben brachte Arnold selbst in seinen Volksliedern 1862–64 zur Veröffentlichung, andere Max Friedländer in seinen bei Peters gedruckten Voltsliedern 1886. Letzterem hat, wie er sagt, eine für Brahms gemachte Abschrift vorgelegen. Wohin Arnold’s Manuskripte gekommen sind, weiß ich nicht; vielleicht mit dem Verlage an Fürstner in Berlin verkauft .
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