Ist das des Schenken gepriesen Haus?

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Ist das des Schenken gepriesen Haus?
Es sieht doch gar so düster aus,
es hat ein Schild: „Zum goldnen Mond“
wohl glaub´ ich, dass die Nacht hier wohnt.
Gibt´s denn keine bess´re Schenk´ im Ort?
Trag ich nur das Bündel wieder fort

Doch halt, da öffnet sich die Tür!
Ein rosig Mägdlein tritt herfür;
ja dieser Augen Sternenschein
er lockt mich in die Nacht hinein,
dass ich den Wein da eben probier
Mit meinem Bündel warte hier

Ein helles Kelchglas bringst du da
wie ich noch nie ein schön’res sah;
fürwahr, der Wein ist klar und gut
Er glänzt und wärmt wie Sonnenglut!
Ei, hier ist Sonn- und Wonnenschein!
Hier bleib‘ ich; bring das Bündel herein!

Text: Wolfgang Müller –  vor 1847 (1816-1873),
Musik: Alex Ernst Fesca – vor 1848 (1820-1849) – Melodie ursprünglich zu Wilhelm Muellers „Ich bin der letzte Gast im Haus“
“ Allgemeines Deutsches Kommersbuch